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Spargel aus Köln-PorzZündorfer Erzeuger erntet schon dank Bodenheizung

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann zeigt frisch geernteten Spargel auf einem Feld.

Landwirt Peter Wermes nutzt die Abwärme der benachbarten Biogas-Anlage, um das Edelgemüse deutlich früher ernten zu können

In Porz beginnt die Ernte dank Abwärme aus der benachbarten Biogas-Anlage schon im März. Der Verkauf der edlen Stangen startet jetzt in Zündorf.

Die Saison für Spargel aus heimischem Anbau beginnt in Porz schon bevor die Frühlingssonne das edle Gemüse zur Erntereife bringen kann. Auf einem Feld zwischen Wahn und Libur, das Landwirt Peter Wermes mit Abwärme aus der benachbarten Biogas-Anlage beheizen lässt, wird seit ein paar Tagen Spargel gestochen. Auf dem Wermes-Hof in Zündorf startet der Verkauf am Freitag, 15. März.

Dem Landwirt zufolge ist dieser Spargel durch den regionalen Anbau der beispielsweise aus Peru eingeflogenen Importware überlegen. Wermes zählt auf: „Kurze Wege statt langer, klimaschädlicher Transporte, tagesfrische Ware und Nachhaltigkeit beim beheizten Anbau“.

Auf einem Feld liegen Kunststoffplanen, unter denen Spargel wächst.

Unter den Planen wächst der Spargel, unter dem Spargel fließt warmes Wasser durch Rohre.

Mit zahlreichen anderen Landwirten in der Region ist der Obst- und Gemüsebauer im Netzwerk „Drüber und Drunter“ organisiert. Die umweltpreisgekrönte Kooperation von Landwirten und Wasserwerken engagiert sich erfolgreich dafür, Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft erheblich zu senken. Über den Kontakt zu Landwirt Bernd Bulich, dem Betreiber der Wahner Biogas-Anlage, entwickelte Peter Wermes die Idee, Abwärme für eine Spargel-Heizung zu nutzen.

Abwärme aus Biogas-Anlage in Köln-Porz lässt Spargel reifen

Die Anlage erzeugt über die Vergärung von Rohstoffen Biogas, das mit einem Motor in Strom umgewandelt wird. Zur Motorkühlung wird Wasser gebraucht, als Nebenprodukt entsteht Abwärme. Die wird im Sommer zur Getreidetrocknung und im Winter zur Trocknung von Holzschnitzeln für die Heizung des Wahner Eltzhofes verwendet. Im Frühjahr wurde Wärme aber ungenutzt in die Atmosphäre entlassen. Bis Peter Wermes auf dem Feld nebenan etwa anderthalb Kilometer Heizschlangen ins Erdreich einbuddeln ließ und darüber in 42 Reihen Spargel pflanzte.

Im Februar stellt er die Heizung fürs Edelgemüse an. Dann fließt 26 Grad warmes Wasser durch die Leitungen unter den Spargelwurzeln und regt das frühe Wachstum an. Zwei- bis dreimal täglich kontrolliert der Landwirt den Betrieb und stellt sicher, dass die anspruchsvolle Gemüsepflanze unter der schützenden Folie gut gedeiht. Jetzt fahren täglich drei sogenannten Spargelspinnen die Pflanzreihen ab. Meter um Meter heben die Erntegeräte die Folien an.

Helfer aus Polen und Rumänien, von denen viele schon seit Jahren für diese schwere Feldarbeit verpflichtet werden, legen die weißen Stangen vorsichtig frei, stechen sie und füllen die Erntekörbe. Die Spinne deckt die abgeernteten Reihen gleich wieder zu und transportiert den Spargel zum Feldrand. Dann wird das weiße Gold zum Hof gefahren, gewaschen, sortiert und in den Verkauf gebracht.

Preis für Spargel bei Kölner Bauer stabil

Nach dem Start im Spargel-Frühbeet folgt im April die Ernte auf Wermes’ weiteren, konventionell angelegten Feldern. Die Verkaufspreise für unterschiedliche Qualitäten gehen von 3,50 bis 17 Euro pro Kilo. Den Preis aus den Vorjahren will Wermes halten, um mehr Verbraucher vom umweltverträglichen regionalen Anbau zu überzeugen.


Wermeshof in Zündorf, Wahner Straße 100. Öffnungszeiten des Hofladens: Montags bis freitags von 9 bis 18.30 Uhr, samstags von 8 bis 16 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 9 Uhr bis 12.30 Uhr.

spargelhof-wermes.de