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Decke, Rutsche, LampenZündorfbad öffnet Anfang März nach Sanierung und Wartung wieder

Lesezeit 4 Minuten
Sanierungsmaßnahmen im Schwimmbad Zündorf

Für die Arbeiten an der Decke musste das Wasser aus dem Becken des Zündorfbads entleert werden.

Von Anfang Januar an war das Zündorfbad gesperrt. Neben Wartungsarbeiten standen weitere Arbeiten auf dem Programm. Am 8. März öffnet es wieder.

Lüftungsanlagen, Wasserleitung, Enthärtungsanlage, Salzbehälter, Mehrschichtfilter, Umwälzpumpe oder eine Elektrolyseanlage, die Chlorbleichlauge zur Desinfektion für Wasser produziert – was in einem Schwimmbad für die Besucherinnen und Besucher nicht zu sehen ist, ist enorm. Das Spannendste ist unter den Becken, sagt Architekt Matthias Kruchen. „Das ist wie ein Maschinenraum von einem Schiff – ein Reich für sich.“

Bei der sogenannten Revisionschließung werden solche Anlagen auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft und gewartet. So auch im Schwimmbad in Zündorf. In dem sollen am kommenden Samstag, 8. März, Badegäste wieder schwimmen gehen können. Dann öffnet das Bad nach mehrwöchiger Sanierung. 

Sanierungsmaßnahmen im Schwimmbad Zündorf

Zur Sicherheit wurde im Bereich der technischen Anlagen unterhalb des Beckenrandes Stützen aufgestellt.

Verlängerte Schließung des Zündorfbads

Und die war in diesem Jahr länger als sonst. Das liegt daran, dass neben den Wartungsarbeiten auch noch andere Dinge mitangepackt wurden. „Die Badegäste werden kommen und es gar nicht bemerken“, scherzt Architekt Kruchen. Nur wer regelmäßig im Zündorfbad Rückenschwimmen macht, dem wird es vielleicht auffallen.

Es ist etwas an der Decke gemacht worden. Die Decke, die vor rund 25 Jahren erneuert worden ist, hat der Feuchtigkeit nicht so widerstanden wie man sich das gewünscht hätte, sagt Kruchen. „Deswegen war es nötig, sie zu erneuern.“ Und das ging nicht in der Regelschließung von drei Wochen, sondern brauchte mehr Zeit. 

Die Decke ist dabei für die Schalldämmung im Bad wichtig. Dafür bestehen die sogenannten Sauerkrautplatten aus einem bestimmten Material. Waren es vorher rund 840 Quadratmeter, sind mit den neuen Platten nur noch 700 Quadratmeter nötig. 

Herausforderungen beim Renovieren

Um die anbringen zu können, musste das ganze Wasser aus dem Becken gelassen werden, erklärt Christian Welter von der Kölnbäder GmbH. Zwei Tage lang habe es gedauert, bis die mehr als 800 Kubikmeter Wasser abgelassen worden sind.

Dass in Zündorf das ganze Wasser entleert werden musste, hängt mit der Bauform des Beckens zusammen. Im Grunde gibt es nämlich nur eine Wasserfläche und nicht wie in anderen Bädern jeweils ein separates Schwimmer- oder Nichtschwimmerbecken. In Zündorf geht dies sozusagen ineinander über, inklusive des Bereichs des Sprungturms. 

Für Architekt Kruchen ist die Entleerung des Beckens kein Problem gewesen. Dafür sei es um so schwieriger gewesen, eine passende Firma zu finden, die die Arbeiten durchführt. „Schwimmbäder sind spezielle Baustellen mit bestimmten Anforderungen“, sagt Kruchen. Da traue sich nicht jede Firma ran. Korrosionsschutz sei zum Beispiel eine Sache. „Da muss man über jeden Schraubentyp nachdenken.“ Auch Fliesenleger seien vorsichtig, wenn es um das Thema Abdichtung gehe. 

Sanierungsmaßnahmen im Schwimmbad Zündorf

Nur spezielles Gerät kommt bei Arbeiten in einem Schwimmbad zum Einsatz.

Neuer Zugang zur Rutsche

Letztlich habe man sich für eine Firma entschieden, die über entsprechende Erfahrung bei Arbeiten in Schwimmbädern verfügt. Und die war dann mit speziellem Gerät angerückt. Denn nicht jedes Gewicht kann im Becken oder am Rand stehen. „Es gibt nur eine Handvoll zugelassene Hubsteiger, die eingesetzt werden können“, nennt Kruchen ein Beispiel. Zur Sicherheit wurden in dem Bereich der technischen Anlage unter dem Beckenrand zusätzlich Stützen aufgestellt. 

Neu ist nun auch der Zugang zur Rutsche. Der ist nun mit einer Tür verschlossen. Denn aus der Röhre der Rutsche war kalte Luft ins Innere des Schwimmbads gekommen. Darüber hätten sich Badegäste beschwert, sagt Christian Welter. Die Rutsche wird bis zu einer Außentemperatur von fünf Grad betrieben. Ist die Luft draußen kälter wird die Rutsche gesperrt. Das hat energetische Gründe, heißt es seitens der Kölnbäder GmbH. Das Ende der Rutsche liegt im Freien.

Erneuert wurde auch die Beleuchtung. „Vorher hingen Pendelleuchten über den Becken“, sagt Christian Welter. Gingen sie kaputt, musste bis zur Revisionschließung gewartet werden oder es hätte zwischendurch das Wasser abgelassen werden müssen. Jetzt sei die Beleuchtung so geregelt, dass, wenn Arbeiten nötig seien, diese vom Beckenrand aus erledigt werden können. 

Damit die Badegäste nun am Samstag auch wieder schwimmen gehen können, muss das Becken natürlich wieder gefüllt werden. Das geschieht durch sogenannte Einströmtöpfe an verschiedenen Stellen im Beckenboden. Etwa drei Tage lang dauert das Prozedere. Doch erst nach sieben Tagen kann das Becken auch genutzt werden. Schließlich müssen die über 800 Kubikmeter Wasser für die Badegäste auf Temperatur gebracht werden.