Köln – Bei sommerlichen Temperaturen fand am Donnerstagabend in der Altstadt eine Premiere statt: Erstmals wurde der „Deutsche Entertainment Award“ vergeben. Im Rheinloft Cologne an der Frankenwerft tummelten sich in schickem Ambiente und mit Blick auf das Rheinpanorama neben zahlreichen Macherinnen und Machern der Produzentenbranche auch Medienvertreter sowie Fernseh-Prominenz, die vom Blitzlichtgewitter der Kameras empfangen wurde.

Darunter: RTL-Moderatorin Katja Burkard („Punkt 12“), die eher per Zufall bei dem Treff gelandet ist, wie sie verriet. „Eine Freundin hat spontan gefragt, ob ich nicht Lust habe. Da ich noch nie hier war, freue ich mich über diese schöne Location – nach Corona ist man ja auch froh, wieder etwas zu unternehmen“, so die 57-Jährige.

Deutscher Entertainment Award in Köln: Vier Preisträger

Am Ende des offiziellen Teils standen insgesamt vier Preisträgerinnen und Preisträger fest: In der Kategorie „Best Adaption“ gewann die Comedy-Show „LOL – Last One Laughing“ (Amazon Pime), die von Constantin Entertainment produziert wurde. Der kreative Kopf der Show, die 29-Jährige Produzentin Anna Franz, wurde zusätzlich mit dem 5000 Euro dotierten Nachwuchs-Preis ausgezeichnet. Der deutsch-marokkanische Comedian Abdelkarim, der an der Show teilgenommen hat, spricht von „einer genialen Erfahrung. Wir hatten Spaß und durften ihn nicht zeigen. Irgendwann lässt aber die Konzentration nach“, so der Duisburger.

In der Kategorie „Best Developement“ ist die Florida Entertainment für ihre Produktion „Wer stiehlt mir die Show?“ mit Joko Winterscheidt auf ProSieben ausgezeichnet worden.

Der ebenfalls dotierte zweite Nachwuchspreis ging an Maren Fleschenberg von Prime Productions, die federführend bei der Produktion der Show „STRÄTER“ (WDR) mit Kabarettist Torsten Sträter ist. Dieser ließ ihr seine Glückwünsche per Video zukommen: „Maren ist der einzige Mensch, der auf Produzentenebene meinen Humor versteht“, so Sträter.

Gute Stimmung im Rheinloft Cologne in der Altstadt

Die Stimmung unter den Gästen war ausgelassen – dafür sorgte auch der Moderator des Abends und Kabarettist Oliver Kalkofe, der die neue Gala der TV-Branche für ihre Kürze lobte („Ich habe ja versprochen nur eine Stunde bis kurz vor Beginn der Tagesschau zu brauchen“), die Wichtigkeit der Unterhaltungsbranche betonte („Früher gab es eine strikte Trennung zwischen Unterhaltung und Ernst, aber man darf und kann Spaß haben und dabei nicht blöd sein – dafür gibt es diesen Preis“) und gegen Ende auch bissige Spitzen an Trash-TV-Formate verteilte.

Die Art der Unterhaltung, die Reality-TV-Sendungen wie „Der Bachelor“ oder „Dschungelcamp“ erschaffe, produziere Gestalten, die besonders damit erfolgreich seien, wenn sie psychisch labil wirkten – wer höflich und freundlich bleibe, gehe da unter, so der 56-Jährige.

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Produzenten wollen mehr Wertschätzung für Unterhaltungsformate

Die Erfinder des Preises – die Produzentenallianz – wollen mit dem Award, dass Unterhaltungsformate mehr wertgeschätzt werden. „Mit rund einer Milliarde Euro Umsatz jährlich zählt die Entertainment-Branche zu einer der wichtigsten Säulen der deutschen TV-Wirtschaft. Allerdings erfährt sie – anders als die Bereiche Fiction oder Dokumentation – erstaunlich wenig Präsenz“, sagte Geschäftsführer Björn Böhning. Das wolle man nun ändern.

Deutscher Entertainment Preis: 200 Gäste aus Fernsehen und Wirtschaft

Insgesamt waren rund 200 Gäste aus Fernsehen, Politik und Wirtschaft der Einladung gefolgt. Darunter auch prominente Gesichter wie Reality-TV-Star Evelyn Burdecki, Comedian Matze Knop, Moderatorin Aleksandra Bechtel, Moderatorin Nina Moghaddam, die Kölner Travestiekünstlerin Catherrine Leclery sowie der Filmproduzent Leopold Hoesch von Broadview TV („Schwarze Adler“).