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Angeklagter bereut TatKölner von Eindringling in eigener Wohnung verprügelt

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Das Landgericht in Köln

Köln – Es war an einem Augustmorgen im vorigen Jahr, als Arian P. (Name geändert), der auf dem Bett seines Apartments in Lindenthal saß und frühstückte, ein Geräusch von draußen hörte. Er ging zum Fenster und erschrak: Davor, auf dem kleinen Balkon im zweiten Stock, stand ein wildfremder Mann. Was danach geschah, schilderte der 34-jährige Mathematiker, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kölner Uni beschäftigt ist, am Freitag im Kölner Landgericht in einem Prozess, in dem sich jener Mann unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten muss.

Der Fremde – so erzählte Arian P. weiter – sei in die Wohnung eingedrungen, habe begonnen, mit beiden Fäusten auf ihn einzudreschen, und nicht auf seine Schreie, er solle aufhören, reagiert. Im Kampf ging Arian P. zu Boden. Aus einem Regal schnappte sich der Eindringling ein Teestövchen und schlug damit weiter auf den Mieter ein. Dann zog er ihn in die Mitte des Raums und ließ ihn dort fallen. Arian P. rappelte sich hoch, lief zum offenen Fenster, sprang auf die Terrasse eine Etage tiefer, rannte zum Erdgeschoss und hinaus auf die Straße.

Opfer muss in Krankenhaus operiert werden

Eine Frau, die joggend vorbeikam, rief die Polizei. Ein Krankenwagen brachte Arian P. in eine Klinik, wo er an einem Daumen, dessen Sehne durchtrennt war, operiert wurde und eine Woche lang bleiben musste. Außer an beiden Händen, mit denen er sich zu schützen versucht hatte, war er im Gesicht und am Kopf mehrfach verletzt.

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Ingo Lindemann, einer der beiden Verteidiger, versicherte Arian P. nach dessen Schilderung, alle Prozessbeteiligten würden ihm Glauben schenken, und erklärte, sein Mandant habe nicht die Absicht gehabt, jemanden auszurauben. Vielmehr leide er an einer paranoiden Schizophrenie, die vor der Tat monatelang nicht behandelt worden sei. Ebenfalls im wahnhaften Zustand soll der 29-Jährige weitere Leute angegriffen haben.

Angeklagter geht auf Personal in psychiatrischer Klinik los

Unter anderem ist in der Anklageschrift die Rede davon, er sei auf das Personal einer psychiatrischen Klinik losgegangen, habe einen Pfleger wiederholt eine Tasse gegen den Kopf geschlagen und ihm Schnitt- und Platzwunden beigebracht; dagegen sei es einer Pflegerin gelungen, den Angriff abzuwehren. Seit einiger Zeit sei der 29-Jährige in einer Klinik untergebracht, wolle behandelt werden und nehme Medikamente, sagte Lindemann: „Er will, das so etwas nie wieder passiert.“

Arian P . hat nach dem Vorfall zunächst in einem Hotel gewohnt und ist dann umgezogen: „Da, wo ich vorher wohnte, fühlte ich mich nicht mehr sicher.“ Sobald er ein Geräusch von draußen höre, werde ihm mulmig, und häufig schaue er zum Fenster. Der Prozess wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt.