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Razzia bei 77 BeschuldigtenKölner Polizei findet mehr als 50 gefälschte Impfausweise

Lesezeit 2 Minuten
Polzei 080322

(Symbolbild) 

Köln – Die Polizei Köln hat am Dienstagmorgen 70 Wohnungen und eine Firma in Köln und Umgebung durchsucht. Eine Kölner Arzthelferin steht im Verdacht, Impfausweise gefälscht und verbreitet zu haben. Im Juristendeutsch heißt das: Urkundenfälschung sowie Herstellung unrichtiger Impfausweise und Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Bei der Razzia wurden mehr als 50 mutmaßlich gefälschte Impfausweise sichergestellt und mehrere digitale Impfzertifikate von den Mobilgeräten der Beschuldigten gelöscht. Darüber hinaus fanden die Ermittler unterschiedliche Utensilien zur Herstellung von unechten Gesundheitszeugnissen.

Außer gegen die Arzthelferin werde gegen 59 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahre ermittelt, denen die Frau die falschen Ausweise und digitalen Impfzertifikate verschafft haben soll. Allein in Köln seien 61 Wohnungen durchsucht worden, teilte Staatsanwältin Miriam Margerie mit. Drei weitere Objekte befinden sich in Leverkusen, die übrigen im Rhein-Erft-Kreis, im Kreis Mettmann und im Oberbergischen Kreis.

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Der Zugriff der sogenannten Ermittlungsgruppe „EG Stempel“ startete um sechs Uhr morgens und erfolgte parallel in den 70 Wohnungen. Im Einsatz waren etwa 260 Polizistinnen und Polizisten. In einer Firma in Frechen stellten die Ermittler Silberbarren und -münzen im Wert von mehr als 40.000 Euro sowie etwa 60.000 Euro Bargeld sicher. Der Inhaber werde verdächtigt, Impfausweise gefälscht und mit diesen gehandelt zu haben, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler prüfen nun, ob Silber und Bargeld im Zusammenhang mit den Verfahren stehen.

Entscheidender Hinweis kam von Ärztin

Der entscheidende Hinweis auf die beschuldigte Arzthelferin soll von ihrer Chefin gekommen sein, einer Ärztin. Diese habe mit den Ermittlungen und dem Verdacht nichts zu tun, betonte Staatsanwältin Margerie.

Ermittelt wird laut Polizeiangaben auch noch in 15 weiteren Verfahren, in denen falsche Impfausweise unter anderem Arbeitgebern oder in Apotheken vorgelegt worden sein sollen. Damit richten sich die Ermittlungen gegen insgesamt 77 Beschuldigte. Die Ermittlungsgruppe „Stempel“ hatte bereits vor drei Wochen eine größere Durchsuchungsaktion gestartet. Damals waren gut 200 Polizisten im Einsatz, 40 Wohnungen wurden durchsucht. (ts)