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Wie es ist, plötzlich Millionärin zu sein„Als Erstes habe ich Olivenbäume gekauft“

Lesezeit 5 Minuten
Vesna Vekic vor dem Kölner Dom

Die frühere Gewinnerin Vesna Vekic der SKL Lotterie.

  1. In unserer Serie „Wie es ist“ erzählen Menschen von einem außergewöhnlichen Schritt in ihrem Leben, einem außergewöhnlichen Hobby, einer Eigenschaft oder einem Beruf.
  2. In dieser Folge: Vesna Vekić, Millionärin und Initiatorin des SKL-Millionärsclubs.

Köln – Ich bin gelernte Krankenschwester, aber ich hatte nach ein paar Jahren die Gelegenheit, eine kleine Modeboutique zu übernehmen. Das habe ich gemacht, war also selbstständig und hatte da dieses kleine Geschäft.

Ich habe am Anfang allerdings kein Dispo von der Bank bekommen und musste alles minutiös mit spitzem Bleistift kalkulieren und rechnen und darauf achten, immer im Plus zu bleiben. Jetzt muss ich nicht mehr arbeiten gehen – ich habe fünf Millionen Euro gewonnen.

Plötzliche Millionärin durch TV-Show: Träume erfüllen, ohne aufs Geld achten zu müssen

Ich war mit meinem Leben vor dem Gewinn schon zufrieden, auch wenn ich natürlich von manchen Dingen geträumt habe: Es wäre schön, mal etwas machen zu können, ohne dass man rechnen muss.

Auch damals musste ich schon darauf achten, den Tank meiner Heizung füllen zu können – das waren meine Sorgen und Nöte. Aber ich war in meinem Leben angekommen, zufrieden, und träumte eben von ein bisschen mehr Freiheit. Ich meine, welche Frau wünscht sich das nicht, unabhängig und frei von allem zu sein.

RTL-Star Günther Jauch teilt Millionengewinn mit

Als mir dann damals Günther Jauch mitteilte, dass ich es geschafft hatte und nun um fünf Millionen Euro reicher bin, habe ich es nicht realisiert – ich war wirklich wie in Trance. Ich war verblendet, und konnte es nicht fassen. Und man sieht das Geld auch nicht sofort – ich bin eine Realistin und musste erst einen Beleg der Summe sehen und in der Hand halten. Ich war kurz „Out of Order“, aber dann stellte sich ein überglückliches Gefühl ein, weil mir bewusst wurde: finanziell kann mir jetzt nichts mehr passieren. Ich habe für mich ausgesorgt – wenn ich mich nicht blöd anstelle und leichtsinnig bin.

Logo „Wie es ist:“ – Die Serie

Grafik: KStA

Als ich das Geld bekam, musste ich mir erst einmal aufschreiben und durchrechnen, wie viel Geld ich pro Monat nehmen würde. Wie lange hält das Geld, wenn ich jeden Monat 1000 oder 1500 Euro abhebe? Mein persönlicher Rat an jeden, der plötzlich reich wird: einen kleinen Teil des Geldes für sich herausnehmen, das restliche Geld ein Jahr lang parken und keine grundlegenden Entscheidungen treffen, bis der Rausch vorbei ist.

Erster Kauf mit dem Millionengewinn: zwei Olivenbäume

Das Erste, was ich mir selbst von dem Gewinn gekauft habe, waren zwei riesige Olivenbäume. Für meinen Mann habe ich Folgendes gemacht: Als wir einmal im Urlaub waren, sind wir an edlen Boutiquen vorbeigegangen und wir scherzten, dass wenn ich gewinnen sollte, ich ihn einmal komplett neu einkleiden würden. Dann habe ich tatsächlich gewonnen und wollte das dann für ihn umsetzen.

Das war ein Riesenspaß, wir waren auf der Maximilianstraße in München einkaufen und haben in einem Hermes-Geschäft „Pretty Woman“ umgekehrt nachgespielt. Ich saß auf dem Sofa mit dem Champagner und mein Mann präsentierte mir viele Outfits. Keine Sorge, meinem Mann hat es auch gefallen, er hat tapfer mitgemacht.

In den folgenden Jahren haben mein Mann und ich uns eine Villa in München gebaut und wir spenden an Hilfsorganisationen.

Eine Selbsthilfegruppe für Millionäre

Dann gibt es da noch den von mir initiierten „Millionärs-Club“, oder wie ich in nenne: „Selbsthilfegruppe für Millionäre“. Die Idee zu dem Club entstand durch meine Neugier, weil ich alle SKL-Millionenshows verfolgt und mich dabei gefragt habe, wie es wohl anderen Gewinnerinnen und Gewinnern ergangen ist, als sie ihre Millionen gewonnen haben.

Wie sie das Gewinnerlebnis vor, während und besonders nach der Sendung erlebt haben, was sie als Erstes mit dem Geld gekauft haben, was sich an dem Millionärs-Gefühl nach einem Jahr verändert hat – und ob es sich überhaupt verändert hat? All das wollte ich wissen und habe mich dann an die Lotterie gewandt, mit der Frage, ob man nicht ehemalige Gewinnerinnen und Gewinner zusammenbringen könnte. Gesagt, getan, alle Vorgängerinnen und Vorgänger wurden aktiviert und wir haben einen wunderschönen Abend verbracht.

Unter Millionären wird ausgelassen gefeiert

Wir haben uns alle ausgetauscht: Wer sich was gebaut hat, wer sein Geld wie wo angelegt hat, wie der Partner oder die Partnerin beziehungsweise die Familie mit dem Gewinn umgeht. Aber wir haben auch gefeiert, unseren besonderen Gewinn-Moment, weil wir dann unter uns waren, lauter Glücks-Kinder, und einmal richtig auf die Pauke hauen konnten.

Wir haben uns alle sehr gut verstanden und umso später der Abend wurde, desto mehr gefiel mir die Idee, ein solches Treffen zu wiederholen – und jetzt sehen wir uns alle mindestens einmal im Jahr und machen etwas zusammen. Und so ist der „Millionärs-Club“ entstanden.

Und auf die zukünftigen Gewinnerinnen und Gewinner sind wir alle im Club immer sehr gespannt. Für sie ist das auch eine Erleichterung zu hören, dass es da Personen gibt, die diesen Moment bereits erlebt haben und die vielleicht Rat geben können – jedes Lebensmodell ist ja anders, und wir möchten da unterstützend zur Seite stehen.

Vesna Vekić ist Millionärin und Initiatorin des SKL-Millionärsclubs.

Haben Sie auch etwas absolut Außergewöhnliches zu erzählen? Ein Hobby, das sonst keiner hat? Etwas, auf das Sie jeden Tag angesprochen werden oder etwas, das Ihr Leben auf den Kopf gestellt hat? Dann schreiben Sie uns mit dem Betreff „Wie es ist“ eine E-Mail an leserforum@kstamedien.de.