Bezirksvertretung RodenkirchenDie politische Agenda von Rot-Grün
Rodenkirchen – Grün-Rot sind die vorherrschenden Farben in der Bezirksvertretung Rodenkirchen (BV) in den nächsten Jahren. Die Fraktionen von Grünen und der SPD wollen in dieser Wahlperiode enger zusammenarbeiten. Es gibt einige Punkte, in denen große Einigkeit herrscht - aber beide müssen auch Kröten schlucken. Eine Auswahl ihrer Ziele und Kompromisse.
Mit den sechs Mandaten der Grünen und den vier Mandaten der Sozialdemokraten verfügt das Bündnis über eine knappe Mehrheit in der BV, die 19 Mitglieder hat. „Zwischen uns stimmte sofort die Chemie“, beschrieb Traude Castor-Cursiefen, Fraktionsvorsitzende der Grünen, die Atmosphäre bei den Gesprächen mit der SPD-Fraktion. „Ja, wir waren uns gleich sympathisch“, bestätigte Jörg Klusemann, Chef der SPD-Fraktion.
Gesamtschule vs. Gymnasium
Man habe auch mit den anderen Fraktionen, insbesondere mit der CDU, Gespräche geführt. Das geplante Gymnasium in Rondorf sei dabei eine unüberwindbare Hürde gewesen. Grüne und SPD wollen unbedingt eine Gesamtschule in Rondorf bauen. Castor-Cursiefen und Klusemann sind empört, dass sich der Rat gegen die Empfehlungen von Fachleuten und der Verwaltung für das Gymnasium entschieden hat. „Wir werden auf unsere Ratsmitglieder einwirken, damit die diese Entscheidung revidieren“, kündigte Klusemann an. Bis auf die AfD sind alle Fraktionen herzlich eingeladen, mitzuarbeiten.
Schulsanierung
Das neue Bündnis will die schulische Infrastruktur im Stadtbezirk verbessern. Ganz oben auf der Agenda stehen die Sanierung der Europaschule in Zollstock und der Neubau einer Turnhalle am Gymnasium Rodenkirchen.
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Verkehr
Die Verkehrswende soll auch den Kölner Süden erreichen. Aber: „Es wird kein Verkehrsmittel verteufelt“, sind sich die Fraktionsvorsitzenden einig. Vorrang haben soll der öffentliche Personennahverkehr. Die Stadtbahnlinie soll über den Bonner Verteiler nach Meschenich verlängert werden. Darüber hinaus fordert Grün-Rot den zügigen Ausbau und die Sanierung der Radverkehrsinfrastruktur, ein sicheres Radwegenetz, Fahrradschnellwege und -straßen. Und eine bessere Busanbindung der „Dörfer“ im Süden.
Mehr Bürgertreffpunkte
Die Partner werden sich in vielen Stadtteilen für Bürgertreffpunkte einsetzen.
Naturschutz
„Der Kölner Süden ist grün. Wir wollen, dass unsere Naturschutzgebiete und schützenswerten Landschaftsbestandteile vernetzt und erweitert werden“, sagt Castor-Cursiefen – die SPD zieht mit am Strang: „Der Ausbau des Inneren Grüngürtels muss konsequent vorangetrieben werden. Dafür setzen wir uns im Begleitgremium Parkstadt Süd gemeinsam ein.“ Nicht zuletzt sollen die grünen Lungen im Bezirk, Kleingartenanlagen, Alleen und Hecken, Bestandsschutz genießen.“, so Traude Castor-Cursiefen. Es war aber nicht nur eitel Sonnenschein bei den Verhandlungen.
Kompromisse
Die Partner mussten auch Kröten schlucken. Die SPD verzichtet ab sofort auf jegliche Initiativen zum Ausbau des Godorfer Hafens. Die Grünen werden nicht mehr Alternativen zum Neubau des Bezirksrathauses fordern. „Die Qualität einer Kooperation ermisst sich insbesondere an der Kompromissbereitschaft von Partnern im Interesse der Zusammenarbeit“, sind sich Castor-Cursiefen und Klusemann einig.