Bootshaus in RodenkirchenWarum die Alte Liebe noch immer geschlossen ist
Rodenkirchen – In der Außengastronomie herrscht reger Betrieb, seit es die Pandemie wieder erlaubt. Auch die Bootshäuser an der Kölner Riviera sind bestens besucht. Nur die traditionsreiche, rot-weiß gestreifte Alte Liebe ist geschlossen, und das schon seit Februar 2020. „Wir vermissen die Alte Liebe; schließlich haben wir Gastronomen unterschiedliche Konzepte und befruchten uns gegenseitig“, meint etwa Heiko Hörnecke vom nahen Brauhaus Quetsch.
Enkel übernimmt auf der Alten Liebe
In ungefähr drei Monaten soll jedoch der Betrieb wieder starten, sagt Dennis Reinhardt. Er ist der neue Pächter - und Enkel des fast 80-jährigen bisherigen Chefs der Alten Liebe, Arno Frank. Nach annähernd 50 Jahren hat der Senior das Bootshaus an die junge Generation übergeben und setzt sich zur Ruhe. Er wird auf dem Boot weiterhin wohnen, aber nicht mehr arbeiten. „Das hat er lange genug getan“, meint der Enkel. Auf ein genaues Öffnungsdatum will sich Dennis Reinhardt noch nicht festlegen. „Es sind noch einige Behördengänge zu erledigen“, berichtet der 32-Jährige. Er brauche eine eigene Schank-Konzession, dafür müsse er Auflagen erfüllen und zum Beispiel auch eine Prüfung bei der IHK ablegen. „So einfach aufmachen, geht nicht“, betont er.
Renovierung und neuer Anstrich
Viel renoviert hat er in den zurück liegenden Monaten. Einen neuen Not-Steg habe er angelegt, den Ponton teilweise erneuert und weitere Sicherheitsbestimmungen erfüllt. Auch sei das schwimmende Restaurant mit frischer Farbe aufgepeppt worden. „Aber das Konzept bleibt im Grunde so wie es vorher war“, betont er. Traditionell und eher rustikal sind Flair und Ausstattung – und allein wegen der auffälligen Farbgebung ist das Hausboot mit der großen Terrasse ein typisch kölsches Wahrzeichen am nördlichen Ortseingang von Rodenkirchen. „Die Alte Liebe bleibt in der Familie“, sagt Dennis Reinhardt. Zwar ist er bislang „nur“ Betreiber und Pächter. Aber der Kauf vom Opa käme auch bald - auch wenn immer wieder gerüchteweise zu hören sei, dass das Bootsrestaurant an eine Großbrauerei veräußert werden solle.
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Von Beruf ist Dennis Reinhardt gelernter Schlosser. „Aber ich bin ein reines Kneipenkind“, betont er. Auf der „Alten Liebe“ sei er groß geworden und erst mit ungefähr zwölf Jahren an Land gezogen. Auch den großen Brand im Jahr 2003 und den Wiederaufbau hat er miterlebt. „Ich kenne jede Schraube auf dem Boot“, sagt er und freut sich auf die neue Aufgabe, die aber auch wegen der Pandemie noch mit vielen Unsicherheiten verbunden sei. Auf jeden Fall aber geht er fest davon aus, dass die Weihnachts- und Silvesterfeiern bei ihm stattfinden können.