„Was verbindet ihr mit eurem Stadtteil?“ Zu dieser Frage haben Jugendliche aus Godorf Ideen entwickelt und verschönerten eine triste Mauer mit Motiven aus dem Ort.
„Welcome to G-Town“Jugendliche verzieren Wand an den Gleisen in Köln-Godorf
„Das war richtig harte Arbeit. An nur einem Tag haben die Jugendlichen 80 Quadratmeter Mauer besprüht. Alle haben sich super eingebracht, es war ein wirklich tolles Gemeinschaftsprojekt“, berichtet Johannes Guerreiro.
Guerreiro ist Mitarbeiter des Jugendkulturprojektes „Treff im Truck“ der SKM Köln und hatte die künstlerische Leitung bei dem Graffiti-Projekt, bei dem rund zehn Jugendliche aus Godorf die gut 40 Meter lange und zwei Meter hohe Mauer an der Straße „An der Alten Mühle“ besprühten. Hier führt ein Fußweg von der Godorfer Hauptstraße zur Haltestelle der Stadtbahnlinie 16. Das Projekt fand im Rahmen des Stadtverschönerungsprogramms statt und wurde von der Bezirksvertretung finanziert.
Shell, Mühle und der Rhein als Wahrzeichen von Köln-Godorf
Guerreiro entwarf einen Schriftzug, die Jugendlichen entwickelten Motiv-Ideen unter dem Motto „Was verbindet ihr mit eurem Stadtteil?“ In die großen Lettern „Welcome to Godorf 50997 G-Town“ sprühten sie, ausgestattet mit insgesamt 60 Sprühdosen, unter anderem den Rhein, ein Schiff, die Türme von Shell, Fackeln von Shell, die Stadtbahn, die Godorfer Mühle und das Emblem der Sebastianus Schützenbruderschaft.
Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe
- Kommentar zu Lieferproblemen Die KVB ist nicht an allem schuld
- Probleme mit Langzügen Hersteller Alstom nennt immer noch keinen Liefertermin für neue KVB-Bahnen
- Zu enge Straßen Planänderung bei KVB-Ausbau im Kölner Süden
- „Sicherheit der Kunden hat Vorrang“ Winterdienst bei KVB läuft schon
- Südstadt, Ehrenfeld, Sülz Kleine und feine Weihnachtsmärkte in Kölner Veedeln
- Shopping in Köln In diesen Einkaufszentren werden Sie beim Bummel nicht nass
- Brücke gesperrt, Shuttle-Busse So will die Stadt den Weihnachtsverkehr regeln
Einige Details, wie die leuchtend gelben Fackeln über den Shell-Türmen, das gelbe Ortsschild, die rote Stadtbahn und die knallroten Domspitzen – der steht zwar nicht in Godorf, gehört aber zu Köln und Godorf zu Köln – stechen besonders im vorwiegend in Blautönen gehaltenen Graffiti hervor.
„Das Sprühen hat großen Spaß gemacht, vor allem, dass wir das zusammen gemacht haben“, erzählt Eldijan. Der Vierzehnjährige findet, die Mauer spiegele seinen Ort jetzt gut wider und ist zufrieden mit dem Ergebnis. Das ist auch Hermann Zimmerman. Ihm gehört die Mauer, sie grenzt sein Grundstück vom Fußweg ab. „Sie sieht wirklich schön aus, das Graffiti ist richtig gut gelungen“, freut er sich. Sorge, dass die Jugendlichen sein Eigentum verschandeln könnten, hatte er nicht. „Die Mauer war total schäbig, grau und hässlich beschmiert. Da bin ich kein Risiko eingegangen“, sagt er.
Vor rund einem Jahr waren Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, Bündnis 90/Die Grünen, Bezirksvertreter und Vertreter der Verwaltung in Godorf unterwegs, um zu schauen, an welchen Ecken sich der Ort mit Mitteln aus der BV verschönern lassen könnte. Die Finanzierung des Graffiti-Projektes beantragten die Godorfer Schützen. Alle Fraktionen stimmten dem Projekt zu, was fortan federführend von BV-Seite von Mirco Hertel, SPD, begleitet wurde. 2.500 Euro kostete die Verschönerungsaktion.
Mitte November wurde die „neue Mauer“ offiziell eingeweiht, alle – der Bezirksbürgermeister, anwesende Lokalpolitiker, die Schützen und nicht zuletzt Godorfer Bürger – zeigten sich angetan vom professionellen Graffiti, das nun KVB-Gäste in Godorf willkommen heißt. „Für so ein Projekt kann ich mir noch einige weitere Stellen im Bezirk vorstellen“, meinte Giesen.