Köln-Zollstock – Vor den Augen seines Vaters ist ein vierjähriger Junge in Zollstock von einem Lkw erfasst worden und kurze Zeit später im Krankenhaus gestorben. Das Kind lief am Nachmittag von Gründonnerstag zusammen mit seinem Vater und dem kleinen Geschwisterkind – einem Säugling – auf dem Gehsteig des Höninger Wegs, als es von einem nach rechts in eine Supermarkteinfahrt abbiegenden Lkw angefahren wurde.
Der Lastwagen fuhr zunächst weiter, erst auf dem Parkplatz des Discounters machten Zeugen den Fahrer auf den Unfall aufmerksam. Das Kind konnte von Ersthelfern und später von Sanitätern zunächst noch reanimiert werden. Eine Dreiviertelstunde verging nach Eintreffen der Rettungskräfte, bevor der Junge überhaupt transportfähig für den Weg ins Krankenhaus war, sagte der Einsatzleiter der Polizei vor Ort.
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Allen war klar, dass es nicht gut steht um den Jungen
Gut zwei Dutzend Sanitäter und Polizisten waren am Unfallort, dazu viele Zeugen. Die Straße, die auch von KVB-Bahnen befahren wird, war an diesem sonnigen Tag vor Ostern gut frequentiert. Allen war klar, dass es nicht gut steht um den Jungen. Ruhig und andächtig war die Stimmung. Notfallseelsorger kümmerten sich um Zeugen und Einsatzleute. Polizisten des Unfallaufnahmeteams untersuchten den weißen Lkw auf Spuren. Anwohner erkundigten sich, was passiert sei und bekamen meist nur die Antwort, dass noch nicht vieles klar sei. Zwei Stunden später kam die traurige Nachricht vom Tod des Jungen.
Nun wird ermittelt, ob der Lkw den Jungen überrollt oder nur berührt hat. Zeugen wollen gesehen haben, dass es einen Kontakt mit dem vorderen rechten Reifen gegeben hat. Außerdem berichteten Zeugen, der Junge sei auf dem Bürgersteig gerannt, andere sagen, er sei etwas langsamer gegangen. Auch warum der Lkw-Fahrer das Kind offenbar übersehen hat, ob dieses im toten Winkel war, wird ermittelt. Ein Arzt kümmerte sich um den 36-Jährigen.
Der Unfall weckt traurige Erinnerungen an den Morgen des 28. Mai 2018, als ein Müllwagen beim Rechtsabbiegen einen Siebenjährigen auf dessen Fahrrad in Widdersdorf überfuhr. Der Junge starb ebenfalls vor den Augen seines Vaters. Das Gerichtsverfahren gegen den Fahrer wurde eingestellt. Es habe sich um einen „tragischen Unfall“ gehandelt, sagte die Richterin – und bis Gründonnerstag in Köln der einzige in den vergangenen zehn Jahren, der für ein Kind tödliche Folgen hatte.