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Köln-RondorfArchitekt Rolf Link feiert seinen 90. Geburtstag

Lesezeit 3 Minuten
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Rolf Link in seiner Kirche in Rondorf

Köln-Rondorf – „Ich war immer ein eigenwilliger Bursche und habe meine eigenen Vorstellungen verwirklicht“, sagt Rolf Link. So hat er sich etwa in den 60er und 70er Jahren nicht dem nüchternen „Bungalow-Flachdachtrend“ der Zeit angepasst, schwamm gern gegen die Strömung.

Seit 1958 arbeitet der einstige Student der „Kölner Werkschule“ als selbstständiger Architekt und Kirchenrestaurator. Sein Professor war damals der Kirchenbaumeister Dominikus Böhm. Am 30. Januar feiert Rolf Link nun seinen 90. Geburtstag mit Gratulanten und der Familie – fünf gemeinsame Kinder und elf Enkel hat er mit seiner zwei Jahre jüngeren Frau Christl.

Fan von Palladio

Rolf Link schwärmte für die antike Baukunst mit harmonischen Proportionen und schlanken Säulen, und er bewunderte den italienischen „Stararchitekten“ der Renaissance, Andrea Palladio (1508 – 1580). Als Baumaterial bevorzugte Rolf Link den Ziegelstein. Er schuf Gebäude, die allein schon durch den warmen, erdigen Farbton des Naturmaterials mediterran wirken. Das Ziegelmauerwerk behandelte er äußerst sorgfältig – aus Respekt vor der traditionellen Handwerkskunst. Ein typisches Beispiel für die Umsetzung seiner Ideale ist etwa sein ehemaliges Privathaus im Hahnwald am Eichenwäldchen, das er in den Jahren 1973 bis 1977 weitgehend in Eigenleistung errichtet hat.

Mit seinen Söhnen Paul und Martin hat er jahrelang daran gearbeitet, „jeden Abend bis in die Nacht hinein“, erzählt er. „Mein schönstes Bauwerk ist aber die Heilig-Geist-Kirche in Neuss“, erzählt der Senior.

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Die Kirche in Rondorf beherbergt das Büro der Architekten, aber auch die Wohnung von Rolf Link. 

Wäre er nicht ein „eigenwilliger Bursche“, hätte sich der Architekt vielleicht auch nicht so stark eingesetzt für den Erhalt der ehemaligen Backsteinkirche an der Rondorfer Straße. Das Erzbistum baute damals für die wachsende katholische Gemeinde in Rondorf das neue Gotteshaus „Heilige Drei Könige“ an der Hahnenstraße, der alte Sakralbau wurde nicht mehr gebraucht. 1987 erwarb die Familie Link das neugotische Kirchenschiff und den wuchtigen West-Turm, der 1957 angebaut worden war.

Umbau der Kirche zum Wohnhaus

Rolf Link hatte damals schon die Idee vom gemeinsamen Wohnen und Arbeiten in mehreren Generationen. Das Objekt wurde sensibel umgebaut in Absprache mit dem Denkmalamt. „Das war ein zäher Kampf“, berichtet er mit einem Schmunzeln. Seit der Zeit führte er dort mit seinen Söhnen Paul und Martin das Architekturbüro Link. Der Senior hat im Erdgeschoss sein Büro, das er noch fast täglich aufsucht. „Aber ich ziehe mich zurück und mische nicht mehr mit“, sagt er. Fast scheint es ihm Leid zu tun.

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Das ehemalige Kirchenschiff dient als Atelier, Ausstellungs- und Veranstaltungsraum.

Das denkmalgeschützte Kirchenschiff nutzen die Architekten als Arbeitsatelier. Der hohe helle Raum mit dem Gewölbe ist aber auch gern besuchter Kulturraum – ausgewählte Lesungen, Konzerte, Ausstellungen finden hier statt. Im zehn Mal zehn Meter großen ehemaligen Glockenturm sind Wohnungen und Büros untergebracht.

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Geboren in Kiel

Rolf Link wurde 1930 in Kiel geboren, lebte in verschiedenen Städten in Deutschland und ein Jahr lang in Holland. Nach dem Krieg hat er zunächst das Maurerhandwerk gelernt. Die praktischen Kenntnisse haben ihm bei seiner späteren Arbeit viel genutzt.

An der „Kölner Schule“ hat er nicht nur bei Dominikus Böhm studiert. Bis zu seiner Selbstständigkeit arbeitete er mit ihm und dessen Sohn Gottfried Böhm in freier Mitarbeit zusammen. Gottfried Böhm ist gerade 100 Jahre alt geworden, Kontakte zu ihm bestünden immer noch, sagt Rolf Link.