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Fußball-Traum wird wahrZollstock bekommt nach acht Jahren einen Kunstrasenplatz

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Peter Schmitz (links) und Karl Ettelt freuen sich auf den neuen Kunstrasenplatz; hinter dem Zaun wird die neue Lärmschutzwand entstehen (Foto rechts).

Köln-Zollstock – Für Karl Ettelt gleicht es einem wahrgewordenen Traum. „Es war im Jahr 2012 als ich das erste Mal einen Brief zum Sportamt schrieb und um einen Kunstrasenplatz für unsere Fußballer bat“, sagt das Vorstandsmitglied des Traditionsklubs SV. Rot-Weiß Zollstock 05 e.V..

Der Platz kam auf die Warteliste. Heute, acht Jahre später, könnte der Umbau der Fläche zwischen dem Gelände der Speditionsfirma Schenker und der Indianersiedlung am Kalscheurer Weg, beginnen. Die Ausschreibung ist raus. Sobald der Zuschlag gefallen ist, können die Bagger anrollen.

„Endlich“, sagt Peter Schmitz und reibt sich freudig die Hände. Schmitz ist zuständig für die Fußballabteilung des Vereins. Wie viele andere Klubs auch, spürte Rot-Weiß Zollstock, dass die Mitglieder lieber auf einem Kunstrasen spielen wollten – und deshalb abwanderten. „Wir konnten das ganz gut kompensieren – und viele junge Spieler dazugewinnen“, sagt Schmitz.

Nachbarschaft macht Rot-Weiß Zollstock das Leben schwer

Von den 550 Mitgliedern, sind etwa 200 Kinder. So sei die Mitgliederzahl relativ konstant geblieben. Dass der Ausbau nun durch ist, hat den Vorstand viele schweißtreibende, ehrenamtliche Arbeitsstunden gekostet. Die Nachbarschaft machte dem Verein das Leben schwer. Es sei zu laut und zu staubig – teilte ihnen damals das Sportamt mit.

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Überlegt wurde deshalb, den Spielbetrieb einzuschränken. Damals brachte der damalige Sportamtschef Dieter Sanden verschiedene Varianten ins Spiel, etwa die Spiele von Samstag auf den Freitag zu verlegen und von Sonntag vielleicht auf einen Samstag.

Das hätte bedeutet, dass sonntags nur noch zwei Spiele stattfinden könnten. Für „unfassbar“ hielt Ettelt den Vorschlag. Die Spiele seien zum einen vom Deutschen Fußballbund (DFB) vorgeben, zum anderen gebe es jetzt ein neues Gesetz, das die Vereine stärken soll. Der Bundesrat hat es im Jahr 2017 verabschiedet. Gemeint ist die zweite Verordnung zur Änderung der Sportanlagenlärmschutzverordnung. Im März 2017 verabschiedet und im August in Kraft getreten, hat sie zum Ziel, in gemischten Baugebieten einen höheren Lärmpegel zuzulassen.

Nicht so laut wie eine Nähmaschine

Die Bundespolitiker einigten sich auf drei Dezibel mehr am Tag. Tagsüber dürfen es dann 63 Dezibel sein. Zum Vergleich: Eine Nähmaschine kommt auf 65 Dezibel. Weil der Umbau von Asche zu Kunstrasen einem Bauvorhaben gleichkommt, musste ein neues Lärmgutachten erstellt werden. Und seitdem scheint die Welt wieder in Ordnung. Der Spielbetrieb kann künftig normal laufen und die Sportfläche erhält an der Seite zur Einfamilienhausbebauung eine Lärmschutzwand. Die Mehrfamilienhäuser sind durch Bäume geschützt.

Nun schaut man zuversichtlich in die Zukunft und schmiedet Pläne. „Man spinnt ja manchmal rum“, sagt Schmitz und fährt fort: „Schön wäre ein Fitnessraum für die Jugendlichen und Kleinspielfelder für die Bambinis, aber dafür fehlt uns dann doch die Fläche.“ Denn die Lärmschutzmauer nimmt ebenso Raum ein wie der neu hergerichtete Parkplatz vor dem Vereinsheim. Die Tribüne soll erneuert und am Vereinsheim eine leicht erhöhte Terrasse entstehen. Während des Umbaus werden die Zollstocker auf Flächen befreundeter Vereine spielen.