Geldtransporter-ÜberfallKölner Polizeipräsident warnt Video-Filmer vor Leichtsinn
Nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter in Köln-Marienburg hat Polizeipräsident Falk Schnabel Zeugen zukünftiger Straftaten zur Vorsicht gebeten. „Ich habe Videos von dem Überfall gesehen, unter anderem auch aufgenommen von der Gegenfahrbahn. Auch wenn sich daraus für uns womöglich wichtige Hinweise ergeben könnten, bitte ich jede und jeden, sich der großen Gefahr in solchen Situationen bewusst zu sein“, sagte Schnabel am Montag am Rande einer Pressekonferenz im Rathaus. „Klicks oder Likes sollten nie der eigenen Sicherheit vorgehen“, sagte Schnabel weiter.
Mehrere Augenzeugen hatten Videos des Überfalls und der Flucht aufgenommen und anschließend auf sozialen Netzwerken gepostet und sich damit womöglich in große Gefahr begeben. Die Täter waren mit Maschinengewehren bewaffnet und steckten eines ihrer Autos in Brand.
Mehrere Dutzend Schüsse abgegeben
Indes hat die Polizei auch zahlreiche weitere Hinweise von Zeugen erhalten. Ein Sprecher sagte am Montag, man erhoffe sich auch Angaben zum Fluchtweg der Unbekannten. Deshalb seien für die Ermittler besonders solche Zeuginnen und Zeugen wichtig, die das Fluchtauto, einen dunklen Kastenwagen, am oder in der Nähe des Bonner Verteilers gesehen haben könnten. Angaben zur Fahrtrichtung könnten Aufschlüsse zum möglichen Ziel der Flucht geben. Außerdem werden Zeugen gesucht, die den Kastenwagen und das zweite, später angezündete Auto – einen blauen Renault mit gestohlenem Kölner Kennzeichen – am selbigen Morgen oder in den Tagen zuvor an der Ecke Marienburger Straße/Oberländer Ufer gesehen haben könnten. Von dort aus sollen die Täter kurz vor der Tat und in den Tagen zuvor die Fahrtroute des Geldtransporters verfolgt haben.
Die Wachleute in dem Geldtransporter waren am Freitag gegen 7.30 Uhr auf dem Militärring in Marienburg von den Tätern ausgebremst worden. Die dunkel gekleideten Männern forderten sie auf, den gepanzerten Wagen zu öffnen. Dort lag Bargeld in erheblicher Menge, das von der Bundesbank zur Zentrale der Sicherheitsfirma nach Rodenkirchen gebracht werden sollte. Als die Wachleute dies nicht taten, beschossen die Täter den Wagen mehrere Dutzend Mal. Die Unbekannten machten keine Beute, zündeten dann einen zuvor gestohlenen Wagen an und flohen mit dem Transporter.