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Tomatenverkauf für den guten ZweckRekordsumme für Kölner Elternhaus

Lesezeit 3 Minuten
Monika Burger-Schmidt (mit Luftballon) freut sich über die Spende, die ihr Günter (5. von links) und Rosemarie Stadtfeld (3. von links) und ihre Helfer Anfang Juni übergaben. Das Geld kommt dem Elternhaus des Vereins krebskranker Kinder zugute.

Monika Burger-Schmidt (mit Luftballon) freut sich über die Spende, die ihr Günter (5. von links) und Rosemarie Stadtfeld (3. von links) und ihre Helfer Anfang Juni übergaben. Das Geld kommt dem Elternhaus des Vereins krebskranker Kinder zugute.

Seit Jahren züchtet Günter Stadtfeld im Frühjahr mehrere Tausend Tomatenpflanzen. Damit er sammelt er Spenden für den Verein krebskranker Kinder Köln.

Die Spende hatte Günter Stadtfeld erfinderisch „verpackt“: Der Meschenicher übergab Monika Burger-Schmidt Anfang Juni einen großen Luftballon, gefüllt mit gerollten Geldscheinen und glitzerndem Konfetti. Als die Geschäftsführerin des Fördervereins krebskranker Kinder Köln den platzen ließ und ihr der Inhalt entgegenrieselt, bekam sie fast feuchte Augen. „7000 Euro – das ist Wahnsinn!“, freute sie sich.

Erlös geht an Förderverein krebskranker Kinder Köln

Das Geld hatte der 72-Jährige mit seinen Tomaten zusammenbekommen. Seit Jahren züchtet er Tomatenpflanzen in seinem Schrebergarten in Zollstock und gibt sie gegen Spenden ab. Der Erlös geht an den Förderverein krebskranker Kinder Köln mit Sitz auf dem Gelände der Uni-Klinik in Lindenthal.

In früheren Jahren konnte Stadtfeld dem Verein gut 3000 Euro übergeben, in den letzten beiden Jahren waren es mehr als 5000 Euro. Dieses Jahr kam die Rekordsumme von 7000 Euro zusammen, obwohl der Hobbygärtner „nur“ 3000 Pflanzen in mehr als 30 Sorten herangezogen hatte, aus Platzgründen weniger als im vergangenen Jahr. „Dieses Jahr haben die Leute noch mehr gegeben als sonst. Ein Mann hat für acht Pflanzen 100 Euro gegeben“, erzählt Stadtfeld.

Günter Stadtfeld ist Tomaten-Experte (Archivbild).

Günter Stadtfeld ist Tomaten-Experte (Archivbild).

Die Pflanzen gab er seit Mai in seinem Schrebergarten ab, einen Tag stand er mit den Tomaten am Tersteegenhaus in Sülz, einen Tag – wie schon im Vorjahr – am Kloster der Benediktinerinnen in Raderberg. „Die Nonnen sind einfach toll. Weil es regnete, konnten wir eine Halle nutzen und für die wartenden Spender haben sie einen Pavillon aufgebaut“, berichtet Stadtfeld.

Verein auf Spenden angewiesen

Das Geld gehe komplett in den Betrieb des Elternhauses, erläutert Burger-Schmidt. „Wir finanzieren uns komplett über Spenden, für uns ist eine solche Unterstützung sehr wichtig. Ohne Spenden könnten wir keine Angebote machen und keine Mitarbeiter finanzieren“, sagt sie.

Der Verein gründete sich 1990 als Initiative von Eltern, deren Kind an Krebs erkrankt war oder ist, mit dem Ziel, die Lebenssituation und das Umfeld der kranken Kinder und Jugendlichen und ihrer Familie zu verbessern. Das Herzstück des Vereins ist das Elternhaus, in dem Angehörige übernachten können. Der Verein bietet unter anderem Gespräche, Begleitung und organisiert Freizeiten für die kranken Kinder und ihre Geschwister.

Stadtfelds wünschen sich Nachahmer in anderen Veedeln

„Das Elternhaus ist ein Zuhause auf Zeit“, sagt Burger-Schmidt. Betrieb und Unterhaltung der Einrichtung kosten eine Million Euro im Jahr. „Umso schöner ist es für uns, eine so treue und zuverlässige Unterstützung durch die Stadtfelds zu haben. Und es ist toll, dass die viele Arbeit, die sie sich machen, so viel Erfolg hat“, so die Geschäftsführerin.

Viel Arbeit macht die Aufzucht der vielen Tomatenpflanzen auf jeden Fall. Unterstützt wird Stadtfeld dabei von seiner Frau, Nachbarn aus Meschenich und seiner Tochter. Die Nachfrage sei riesig, so der Hobbygärtner. Er wird auf jeden mit seiner Tomatenzucht für das Elternhaus weitermachen. „Toll wäre, wenn die Aktion Nachahmer auch in anderen Stadtteilen finden würde“, sagt er. Tipps gibt er Interessierten gerne.

E-Mail: Stadtrose@gmx.de