Neubau in Köln-RaderbergStolze Preise für Zimmer in neuem Studentenwohnheim
Raderberg – Das jüngst fertiggestellte Wohnhaus für Studenten in der Marktstraße ist seit dieser Woche bewohnt. Die ersten 165 Mieter sind eingezogen. Nach Angaben des Projektentwicklers – errichtet hat das Gebäude die GBI AG – sind die 198 Einzelapartments, sieben Zweier- und zwei Dreier-WGs bereits komplett ausgebucht. Ein Drittel der Bewohner komme aus Ländern wie Holland, Belgien, Österreich, Italien, Frankreich, Griechenland, China, Korea oder Pakistan.
Betrieben wird die Immobilie von der gemeinnützigen Stiftung FDS, die nach eigenen Angaben den Zweck verfolgt, bezahlbaren Wohnraum für Studierende in Deutschland zu schaffen. Die Stiftung gehört wie der Projektentwickler zu einer Unternehmensgruppe unter dem Dach der ebenfalls gemeinnützigen Moses-Mendelssohn-Stiftung. Eigentümer der Studentenapartments ist aber ein institutioneller Anleger, an den die GBI das fertige Gebäude veräußert hat. Die Erträge dienen den Zwecken der Stiftung: Konferenzen, Forschung und Publikationen. Das Gebäude in Raderberg ist das zweite in Köln, in dem die FDS unter dem Markennamen Smartments Wohnungen an Studenten vermietet, bundesweit sind das 17.
Die Apartments in der Marktstraße, gelegen in unmittelbarer Nachbarschaft des Großmarktes und mitten im Stadtentwicklungsgebiet der Parkstadt Süd, sind zwischen 18 und 24 Quadratmeter groß und komplett eingerichtet. Das Unternehmen wirbt damit, dass die Bewohner „mit dem Koffer einziehen und loswohnen“ könnten. Die Miete inklusive sämtlicher Nebenkosten, darunter auch der Internetzugang, kostet nach Angaben der GBI pauschal zwischen 490 und 550 Euro. Für den Vergleich mit den ortsüblichen Kaltmieten bittet das Unternehmen, rund 150 Euro an Nebenkosten, darunter auch die Abschreibung für die Möbel, abzuziehen. Damit bliebe immer noch ein Mietzins zwischen rund 16,67 und 18,89 Euro je Quadratmeter für die Einzelapartments übrig. Christoph Reinhardt, bei der FDS-Stiftung mit Sitz in Erlangen zuständig für die Studenten-Apartments, erklärt den Preis unter anderem mit Zusatzleistungen.
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Die Studenten könnten etwa einen Drucker-Service im Haus nutzen und Waschmaschinen (jeweils gegen geringe Gebühren) sowie eine 500-Mbit-Internet-Leitung. Die Einrichtung sei zudem hochwertig. Ein weiterer Grund für die durchaus saftigen Preise dürfte aber auch sein, dass die Apartments an einen Investor verkauft wurden, die FDS als Pächter auftritt und mit einem Gutteil der Miete die Renditeerwartung des neuen Eigentümers befriedigt.
Der Bau in der Marktstraße hatte sich unterdessen verzögert, weil Bauherr und Stadt um die Zahl der notwendigen Parkplätze stritten. Nun wurden überwiegend Fahrradparkplätze in der Tiefgarage unter dem Gebäude angelegt. Im Nachbargebäude hatte ein anderes Immobilienunternehmen ebenfalls Studentenapartments angeboten. Nur wenige Meter entfernt entsteht an der Bonner Straße ein Gebäude, in dem Eigentumswohnungen als Studentenapartments angeboten werden. Das Kölner Studierendenwerk klagt seit Jahren über eklatanten Mangel an bezahlbaren Wohnraum für Studenten.