Der Finkens Garten in Rodenkirchen ist ein Naturerlebnisgarten. Die Nachfrage ist groß. Die Kinderführungen sind bis zum Sommer ausgebucht.
Saison startetHühner müssen aus Finkens Garten in Köln-Rodenkirchen ausziehen
Mit voller Kraft drücken sich die Keimlinge aus dem Boden. Im Finkens Garten ist der Frühling erwacht. Überall zirpt und zwitschert es, Eichhörnchen flitzen über die Bäume. Waldkauze und sogar eine Eule wurden schon gesichtet. Der fünf Hektar große Naturerlebnisgarten in Rodenkirchen lädt seit über 40 Jahren große und kleine Besucher ein, unterschiedliche Pflanzen und Bäume mit allen Sinnen zu entdecken. Der Garten ist ganztägig geöffnet, der Eintritt frei.
Im Mittelpunkt steht die Idee, dass Kinder die Natur erforschen können. Die Nachfrage für Kinderführungen übersteigen das tatsächliche Angebot. Der Finkens Garten ist in seiner Naturpädagogik bis zu den Sommerferien komplett ausgelastet. Wochentags finden jeden Tag bis zu drei Führungen für Kinder parallel statt. „Wir versuchen dabei, die Gruppen möglichst kleinzuhalten, damit wir individuell auf die Kinder eingehen können“, sagt Jenny Herling, seit drei Jahren Leiterin des Finkens Garten.
Im Finkens Garten sollen Kinder der Natur nahekommen
Derzeit hat Herling, die als einzige eine volle Stelle hat, und ihre vier Mitarbeitenden in Teilzeit, eine Menge zu tun. Die Vegetationszeit fällt mit den ersten Führungen, hauptsächlich mit Kindern aus Kindertagesstätten aus dem ganzen Umland, durch den Garten zusammen.
Im letzten Jahr gab es einige Personalwechsel. Organisatorisch gehört der Finkens Garten zum Grünflächenamt der Stadt. Vieles auf dem Gelände bedarf der Überarbeitung. So müssen die Wege und Wasserleitungen erneuert werden. Das bedeutet viel Organisationsarbeit. Derzeit werden etwa die Verträge mit dem Grünflächenamt überarbeitet. „Es ist viel mehr Verwaltung als früher, das muss sich gerade einpendeln.“
An der Ausrichtung des Gartens soll es keine Veränderungen geben, teilt die Stadt mit. „Das Hauptziel von Finkens Garten ist, Kindern die Natur unmittelbar nahezubringen. Innerhalb festgelegter Grenzen geht es uns um selbstständige, individuelle Natur-Erlebnisse der Kinder, die pädagogisch begleitet werden“, heißt es von der städtischen Pressestelle.
Einzig drei Hühner müssen den Garten zum Leidwesen der Ehrenamtlichen verlassen. Ursprünglich waren es einmal sechs Hühner, die der Förderverein Finkens Garten gespendet hat. Drei sind mittlerweile verstorben. Sie brauchen nicht nur Platz, sondern kosten auch Zeit.
Hühner in Finkens Garten passen nicht ins Konzept
„Sie abzugeben, war eine schwierige Entscheidung, aber wir machen hier Naturpädagogik und keine Nutztierhaltung. Die Ehrenamtlichen sind traurig, dass die Hühner gehen, mir tut das auch leid“, so Herling. Die Stadt ist aus gleichem Grund gegen die Hühnerhaltung, weil sie nicht der Ausrichtung des Finkens Garten entspräche.
Das Lernwerkstatt-Konzept umfasst Naturpädagogik, Kräuter- und Waldpädagogik und keine Nutztierhaltung. „Die Hühner können von den Kindern nur betrachtet werden, das sind keine mittelbaren, eigenen Erfahrungen“, heißt es weiter von der Pressestelle. „Um Tiere kennenzulernen, gibt es in Köln diverse andere Einrichtungen wie den Lindenthaler Tierpark.“ Die Hühner werden so lange in Finkens Garten verbleiben, bis eine artgerechte Unterbringung gesichert ist.
Zwei Ornithologen des Naturschutzbunds führen am Sonntag, 14. April, Erwachsene von 7 bis 8.30 Uhr und Kinder in Begleitung von 9 bis 10.30 Uhr durch den Garten.
Am 5. Mai ist Bienentag. Das Bienenhaus des Kölner Imkervereins ist bis November jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Außerdem finden laufend offene Führungen statt.