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Kunst im InterimEhemaliges „Köln 50667“-Filmset wird zur Popup-Galerie in Rodenkirchen

Lesezeit 3 Minuten
Gemälde hängen an einer Wand

An der Ringstraße entsteht eine Popup-Galerie als Zwischennutzung. Die Räume sind noch nicht fertig.

Ein ehemaliges Filmset und leerstehendes Gebäude in Rodenkirchen wird von den sogenannten Zwischennutzern zur Popup-Galerie umfunktioniert.

Dass leerstehende Gebäude bis zum Abriss sinnvoll einer Zwischennutzung zugeführt werden können, beweisen erneut jene, die sich auch so nennen: Die Zwischennutzer. Sie bevölkern leerstehende Gebäude, die Bauwens ihnen für eine kreative Nutzung zur Verfügung stellt, ehe die alten Gebäude abgerissen werden und neuem Wohnraum Platz machen. Und in Köln hält bekanntermaßen nichts länger als ein Provisorium.

So „kaperten“ sie bisher die ehemalige Flint-Farbenfabrik, das Volvo-Gelände und die Rheinische Papierfabrik. Ihr neuester Clou: Für alle Kreativen entsteht an einem ehemaligen Filmset von „Köln 50667“, das Bauwens gehört, eine Popup-Galerie mit wechselnden Ausstellungen.

Ein Hauseingang

Der Eingang zur neuen Galerie liegt versteckt am Ende auf dem ehemaligen Volvo-Gelände.

Galerie ZN1: Momentum-Ausstellung startet hinter der Volvozentrale

Seit Anfang Februar wird hinter der Volvozentrale, an der Ringstraße, täglich gewerkelt, um in kurzer Zeit jeweils 13 Künstlern für jeweils zwei Wochen eine Ausstellungsmöglichkeit zu bieten. Premiere ist am 7. März. Bedient wird sich zunächst aus dem eigenen Repertoire. Rund 200 Kreative nutzen mit unterschiedlichen Aufgaben Räumlichkeiten der Zwischennutzer.

„Es soll ein Begegnungsort werden“, erzählt Laura de Luca, selbst Zwischennutzerin auf dem Gelände der ehemaligen Volvo-Zentrale. Die gelernte Drechsel-, Elfenbeinschnitzer- und Spielzeugmachermeisterin, die ihr Meisterhandwerk im Odenwald lernte, übernimmt die Galerieleitung der „ZN1“, wie die Galerie mit dem verdeckten Hinweis auf die Zwischennutzer heißt. Für die erste Ausstellung hat sich de Luca den Titel „Momentum“ ausgedacht. De Luca: „Es geht wirklich um Momentaufnahmen.“ Es werden hauptsächlich Fotografie und Malerei gezeigt.

Gemälde hängen an einer Wand

Jeweils 13 Kreative können ihre Werke für je zwei Wochen in der Popup-Galerie an der Ringstraße ausstellen.

Bereits während ihrer Ausbildung hat de Luca, die persönlich nicht mit Elfenbein, sondern am liebsten mit Rinderknochen arbeitet, Wanderausstellungen organisiert und durchgeführt und traut sich die Ausstellungsleitung als 29-Jährige durchaus zu.

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Dass jede Ausstellung auf zwei Wochen begrenzt ist, hat mit der großen Anzahl der Künstler zu tun. „Wir haben viele Künstler im Verband, wollen aber auch Externen eine Ausstellungsmöglichkeit geben. Und jeder Teilnehmer soll auch mehrere Werke hängen können“, sagt de Luca. Denn, es sei einfach schwierig, für Künstler bezahlbare Flächen zu bekommen. Deshalb kostet die Ausstellung auch für die Künstler nichts. Bezahlt wird eine Provision bei Verkauf der eigenen Werke.

Bis zur Eröffnung ist noch einiges zu tun. Wände werden eingezogen oder neu gestrichen, um das Loft-artige Ambiente des alten Gebäudes zu unterstreichen, das sich sehr gut für die Kunst eignet.

Auch die Galerielampen müssen noch montiert werden. Wer sich als Künstler, ob Profi, Hobbykünstler oder Studierender, bewerben möchte, findet Gelegenheit auf der neuen Internetseite. Die zweite Ausstellung ist bereits nahezu fertig geplant und soll recht international werden. Neben einem Studenten aus China wird eine ukrainische Künstlerin dabei sein, die bereits große Ausstellungen in ihrer Heimat bis New York feiern konnte.

Zunächst bis Mai kann der Standort genutzt werden. Dann soll die Popup-Galerie „ZN1“ an eine neue Location umziehen. Der Standort ist noch nicht bekannt. Und der jetzige Standort mit dem Navigationsgerät schwer zu finden. An der Ringstraße 46, geradeaus bis zum Ende. Zur Eröffnungen sollen Plakate angebracht werden. Außerdem wird es Cocktails und DJ-Musik geben. Erste Eröffnung ist am 7. März, um 18 Uhr. Die Galerie unter Anwesenheit einer wechselnden Künstlermannschaft ist danach jeweils freitags ab 17 Uhr, samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 13 Uhr geöffnet.


zn1_galerie