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Rathaus RodenkirchenArbeiten am Neubau sollen 2025 beginnen

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf einen mehrgeschossiges entkerntes Beton-Gebäude, an dem Bagger arbeiten.

Am alten Bezirksrathaus in Rodenkirchen knabbert schon der Bagger.

Die Lokalpolitiker in Rodenkirchen haben dem Baubeschluss für das Bezirksrathaus zugestimmt. Der „Knabberbagger“ hat mit dem Abriss begonnen.

Das Interesse war größer als gewöhnlich an der Sitzung der Bezirksvertretung. Es lag die Ratsvorlage „9.2.1“ vor: der Baubeschluss für den Neubau des Bezirksrathauses. Die im Jahr 2002 noch auf 18,2 Millionen Euro geschätzten Kosten haben sich gut 20 Jahre später an die 80 Millionen-Euro-Marke herangerobbt. Nicht mehr zu beschließen waren die Rückbaukosten. Die 6,4 Millionen für den Abbruch wurden bereits in einem anderweitigen Beschluss freigegeben.

Eine Visualisierung zeigt ein modernes mehrgeschossiges Gebäude Würfelform mit großen Fenstern, davor ist ein großer freier Platz.

So soll das neue Rathaus in Rodenkirchen einmal aussehen.

Knapp drei Stunden diskutierten die Parteien. Vertreter der Gebäudewirtschaft, der ausführenden JSWD Architekten, Verkehrsexperten und Ingenieure waren angereist, um zu präsentieren, wie das realisiert werden soll, was alle wollen: Einen zukunftsweisenden Rathausbau im Zentrum von Rodenkirchen. Kritik gab es reichlich: Von den Kosten für den Neubau über die Parkplatzsituation bis hin zu einem erreichbaren Ansprechpartner für die Anwohner. Auch stand die Frage im Raum, ob in Zeiten der Digitalisierung und Homeoffice ein solcher Neubau noch sinnvoll ist. Am Ende blieb die einstimmige Zustimmung zum Baubeschluss. Lediglich aus den CDU-Reihen kam eine Enthaltung.

Architekt führte virtuell Führung durch den Neubau des Rathauses

„Es wird das erste Haus ohne fossile Wärmegewinnung werden. Ein Meilenstein“, sagte Tobias Unterberg von JSWD Architekten. Umgesetzt werden außer dem Gebäude selbst auch eine bessere Passage zum Rhein und ein autofreier Vorplatz. Der Architekt führte Stock für Stock virtuell durch den Neubau, stellte Meldehalle, Wartebereich und Sitzungssäle vor, sprach mehrfach von „angenehmer“ und „warmer“ oder „angenehm akustischer Atmosphäre“ mit viel Holz.

Das Büro für Stadt und Verkehrsplanung (BSV) aus Aachen hat sich über den Verkehr Gedanken gemacht. Nach Fertigstellung des Neubaus, fehlen 103 Parkplätze, vor und hinter dem jetzigen Bezirksrathaus, an Oststraße und Barbarastraße. Die jetzige Tiefgarage ist nicht mit eingerechnet, weil sie zur Erhebung bereits geschlossen war. In der neuen Tiefgarage werden 63 Stellplätze entstehen, ein Drittel davon für E-Fahrzeuge, und 40 Fahrradplätze.

Blick auf einen temporären Zebrastreifen auf einer Straße

Die Barbarastraße wird wegen der Rathaus-Baustelle umgebaut, die Einbahnstraßenregelung aufgehoben.

Für die Baustelle wird an der Barbarastraße die Einbahnstraßenregelung im unteren Bereich aufgehoben.Vier Alternativen für die Verkehrsführung wurden von der BSV untersucht. Die Empfehlung: Wenn der Neubau steht, soll der Verkehr fließen wie bisher auch, die Einfahrt bliebe die Oststraße.

Knabberbagger hat mit dem Abbruch in Rodenkirchen begonnen

Derzeit werden rund 100 Tonnen Schutt durch den Abriss des alten Rathauses produziert. Der Neubau, so erklärte Abdelhamid Moamedi von Hitzler-Ingenieure aus Bayenthal, beginnt in einem Jahr. Fertig soll das Gebäude Ende 2027 sein.

Die Gebäudewirtschaft zeigt sich zuversichtlich, was die Einhaltung des jetzt anvisierten Kostenrahmens angeht. Sie spricht von einem „qualifizierten Risikomanagement“. „Wenn kein Risiko eintritt, könnte es möglicherweise billiger werden“, ergänzte Moamedi. Die Kritik, dass über 20 Jahre eine völlig veraltete Zahl im Raum stand, konterte seine Kollegin Stephanie Brans: „Wir sind aufgefordert, frühzeitig Zahlen herauszugeben“. Unter dem Stichwort „Option Grünraum“, wurde mehrheitlich einer temporären Freianlage zugestimmt. Das temporäre Grün für eine geschätzte halbe Million würde vermeiden, dass Brachflächen während der Bauzeit verkommen.