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Autounfall in Köln-RondorfFreunde sammeln für Familie des getöteten 27-Jährigen

Lesezeit 2 Minuten
Nurullah Ülkü wurde am 17.08.2024 in Köln-Rondorf bei einem Autounfall getötet.

Nurullah Ülkü wurde am 17. August in Köln-Rondorf bei einem Autounfall getötet.

Nurullah Ülkü war erst vor wenigen Wochen aus der Türkei nach Deutschland gekommen, um hier ein neues Leben zu beginnen.

Nurullah Ülkü starb vor einer Woche (17. August 2024) bei einem schweren Verkehrsunfall in Köln-Rondorf, verursacht durch einen mutmaßlich betrunkenen Autofahrer. Jetzt haben Freunde des getöteten Türken im Internet einen Aufruf auf der Kampagnenseite Gofundme gestartet. Sie bitten um Spenden für Ülküs Familie, damit sie seine Beerdigung und die Grabpflege bezahlen kann. Am Donnerstag wurde die Leiche ins osttürkische Bitlis überführt, die Kosten hat eine gemeinnützige Organisation übernommen.

„Nurullah Ülkü kam vor einigen Monaten nach Deutschland, um hier zu arbeiten und seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen“, erzählt die Organisatorin der Spendenaktion, Melissa Alcu, am Telefon. Sie ist eine Bekannte der Familie in der Türkei, kannte den 27-Jährigen aber nicht persönlich. Ein „herzlicher, fleißiger und hilfsbereiter Mensch“ sei Nurullah gewesen, wisse sie aus Erzählungen über ihn, er habe hier schnell Freundschaften geschlossen.

Köln: Leiche wurde in die Türkei überführt

Der 27-Jährige lebte in einer Flüchtlingsunterkunft in Herne. Vorige Woche Samstag sei er mit einem Freund (21) in Köln gewesen, um sich die Stadt anzusehen, erzählt Melissa Alcu. Warum die beiden Männer am Abend in Rondorf unterwegs waren, ist unklar.

Das völlig zerstörte Auto nach dem Unfall.

Das völlig zerstörte Auto nach dem Unfall.

Gegen 0.30 Uhr gingen sie über die Rodenkirchener Straße, als ein schwarzer Mercedes, dessen Fahrer laut Zeugen deutlich zu schnell fuhr, nach rechts von der Straße abkam. Nach Angaben der Polizei war der 24-Jährige am Steuer „stark alkoholisiert“. Ein Atemalkoholtest ergab später 1,5 Promille. Der Wagen erfasste die beiden Fußgänger, prallte gegen eine Hauswand und schleuderte quer über die Fahrbahn gegen eine Hauswand.

Während der Fahrer einen Schock erlitt, wurde Nurullah Ülkü mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, dort starb er wenig später. Sein Begleiter überlebte mit schwersten Verletzungen. Über seinen aktuellen Gesundheitszustand ist nichts bekannt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen den Fahrer wegen fahrlässiger Tötung.

„Die Nachricht von Nurullahs Tod hat uns alle tief getroffen“, sagt Melissa Alcu, die in Köln lebt. Mit der Spendenaktion wolle sie der Familie des 27-Jährigen etwas zurückgeben. Denn Nurullahs Onkel, sagt sie, habe ihrem eigenen Großvater in der Türkei bis zu dessen Tod voriges Jahr oft geholfen, ihn ins Krankenhaus gefahren oder Dinge erledigt. Nun wolle sie für Nurullahs Familie da sein.