Shell-RaffinerieErneute Panne – Krebserregender Stoff in Köln-Godorf ausgelaufen
Köln-Godorf – In der Rheinland Raffinerie von Shell in Godorf hat es erneut eine Leckage in einer Rohrleitung gegeben. Das bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage. Im September dieses Jahres sind demnach aus einem 0,5 Millimeter großen Loch in einer oberirdischen Pipeline, die zum Godorfer Hafen führt, rund 270 Liter Solvent Naphtha, ein Kohlenwasserstoff mit krebserregenden Anteilen, ausgetreten.
Wie es zu dem Leck kam, ist noch nicht geklärt. „Es besteht und bestand keine Gefahr, dass Mitarbeiter oder andere Personen damit in Kontakt kommen“, sagte Shell-Sprecher Jan Zeese dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das Erdreich sei inzwischen auf den betroffenen rund vier Quadratmetern von einer Spezialfirma entfernt worden.
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Der Schaden ist demnach bei einer routinemäßigen Kontrolle der Rohrleitungen aufgefallen, als Mitarbeiter die Isolierung der Pipeline entfernt haben. Daraufhin habe das Unternehmen das Leck unverzüglich abgedichtet und die Leitung entleert. Zudem wurde die Kölner Bezirksregierung informiert. An die Öffentlichkeit habe man sich nicht gewandt, da es sich um eine „Routineangelegenheit“ gehandelt habe, so Zeese. Die ausgetretene Menge sei schließlich sehr gering.
Sonderprüfungen veranlasst
Seitens der Bezirksregierung wurden für die betroffene Leitung und benachbarte Rohre Sonderprüfungen veranlasst. „Die Leitung bleibt außer Betrieb bis die Ursache für die Leckage geklärt ist und ein Sachverständiger die Leitung nach der Reparatur abgenommen hat“, heißt es von der Behörde. Derzeit finden laut Shell Bohrungen eines externen Gutachters in bis zu acht Metern Tiefe statt, um ausschließen zu können, dass Teile des ausgetretenen Stoffes ins Grundwasser gelangt sind.
Im Mai dieses Jahres war es auf dem Raffinerie-Gelände in Godorf ebenfalls zu einer Bodenverunreinigung gekommen. Seinerzeit waren rund 2000 Liter eines Kohlenwasserstoff-Gemischs auf einer Fläche von rund 240 Quadratmetern ausgelaufen. Auch damals erfuhr die Öffentlichkeit davon erst einige Wochen später, lediglich die Bezirksregierung war informiert worden.