Unmut wächstAnwohner und Politiker sind Pannenserie bei Shell in Köln-Godorf leid
Köln-Godorf – Auch wenn die Überprüfung durch externe Gutachter längst abgeschlossen ist und die Werksleitung der Shell-Raffinerie betonte, dass Vorfälle wie die jüngsten Leckagen an unterirdisch liegenden Ölleitungen nicht mehr vorkommen sollen, sind Anwohnerinnen und Anwohner sowie Bezirkspolitiker nach wie vor in Alarmbereitschaft.So befassten sich auch die Bezirksvertreter in ihrer jüngsten Sitzung mit dem Thema der Rohrleitungssicherheit auf dem Godorfer Werksgelände. Die CDU brachte einen Antrag ein, der sich an die Bezirksregierung Köln als Aufsichtsbehörde wandte. Darin heißt es, dass die Behörde mit Shell für das Werk Godorf einen deutlich kürzeren Zeitraum zur Hebung der unterirdischen Rohrleitungsteile vereinbaren soll, die Prüfungen der unterirdischen Rohre in kürzeren Zeiträumen stattfinden sollen und die Bezirksregierung dafür rechtliche Rahmenbedingungen schaffen möge, wenn nötig.
Politiker und Anwohner sind Shell-Pannenserie leid
Die Politikerinnen und Politiker sind offenbar die Pannenserie bei Shell leid, auch deshalb schlossen sich alle Fraktionen sowie die Einzelmandatsträgerin der Linken, Isis Becker, dem Unionsantrag an. Diesem Antrag vorausgegangen ist eine Petition, die sich an Anwohnerinnen und Anwohner des Geländes richtete und von den Grünen gestartet wurde. Rund 500 Bürgerinnen und Bürger haben sie unterschrieben, wie Fraktionsvorsitzende Traude Castor-Cursiefen mitteilte. Sie alle wohnen im unmittelbaren Umfeld des Werksgeländes – in Godorf, Hahnwald, Sürth, Immendorf und Rondorf.
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Unterirdische Risiken schneller beseitigen
Das, was die CDU in ihrem Antrag fordert, wünschen sich auch die Anwohnerinnen und Anwohner mit ihrer Unterschrift. Die Petition wurde Anfang Dezember der Werksleitung übergeben. „Für uns geht der am 11. Dezember in einer Pressekonferenz der Shell aufgezeigte Weg in die richtige Richtung: Mit der durch die Werksleitung beschleunigten Risikoklärung an den Straßendurchführungen, mit den durch die Experten benannten grundlegenden Forderungen, Leitungen so schnell als möglich komplett einsehbar zu machen, Mantelrohre intensiver zu prüfen und Leckagen mit allen zur Verfügung stehenden Instrumenten früher zu erkennen“, sagte Castor-Cursiefen.
Shell bleibt Antwort schuldig
Auch das externe Gutachten geht in diese Richtung. „Natürlich wollen wir und die Menschen in den benachbarten Orten wissen, bis wann die Shell das Risiko der unbemerkten Schäden endgültig beseitigt. Da bleibt das Unternehmen eine Antwort schuldig“, sagte Castor-Cursiefen und erntete dafür die Zustimmung der anderen Parteien.
Lösung erst im Jahr 2034 ist zu spät
Positiv betrachtet auch Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, dass das Unternehmen nach einer langjährigen Pannenserie, begleitet von wiederholten Umweltschäden, reagiert habe. Was auch dem wachsenden Unmut in der Bevölkerung geschuldet sei. Bis 2034 sollen die unterirdisch liegenden Rohrleitungen an die Oberfläche verlagert werden. „Dieser Zeitraum liegt deutlich zu weit in der Zukunft“, sagte Giesen, der stattdessen 2025 für ein akzeptables Ziel hält.