Traditionslokal geschlossenPächter verlässt das „Treppchen“
Rodenkirchen – Nach 15 Jahren verlässt Pächter Günther Schneider das Traditionslokal „Zum Treppchen“ am Rodenkirchener Rheinufer. Am Sonntag war der letzte Arbeitstag für die sieben Mitarbeiter.
„Totensonntag, das passt gut“, sagt der 56-Jährige, der von einem Abschied „mit viel Herzschmerz“ spricht. Dort, wo einst Promis und sogar der spanische König saßen, sind die Stühle hoch gestellt. Seine Mitarbeiter ziehen mit ihm um in sein neues Lokal in der Altstadt, in „Bestlage“, wie Schneider sagt. Trotz des Katzenjammers freue er sich schon auf seinen neuen Brauereiausschank. Er werde der Inhaber und Betreiber sein, mehr verrät er allerdings nicht.
Ende September sei die Entscheidung zum Abschied aus Rodenkirchen gefallen. Nach dem Brand auf der Terrasse im April seien ihm beim Wiederaufbau zu viele Steine in den Weg gelegt worden – vom Bauamt, von den Nachbarn, vom Eigentümer. „Die Bauaufsicht hat bei mir genauer hingeschaut als es notwendig gewesen wäre.“ Und Nachbarn, die sich über Lärm beklagten, hätten ihm gewünscht, dass die Baugenehmigung am besten nie erteilt werde. „Das haben sie mir schriftlich und anonym mitgeteilt“, sagt Schneider. „Ich habe das Gefühl, dass ich hier nicht mehr erwünscht bin“, sagt der Gastronom.
Kein langer Leerstand
Die Baugenehmigung für die Terrasse werde demnächst wohl erteilt, mutmaßt Schneider, und auch die Bauverwaltung bestätigt das. Einen Nachfolger hat er auch schon ausgeguckt. Lange leer stehen wird das 1656 gebaute Traditionslokal also nicht. Um 1900 hatte das Treppchen seine Blütezeit. Gastwirt und Eigentümer war damals Jakob Rodenkirchen.
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