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Auf dem Weg zur Prima BallerinaZwölfjährige Kölnerin tanzt international und träumt von Profi-Karriere

Lesezeit 4 Minuten
Die zwölfjährige Gymnasiastin Maja Mainka aus Köln-Weiß sitzt auf ihrem Bett.

So still sitzt die zwölfjährige Gymnasiastin Maja Mainka selten, auch zu Hause wird ständig getanzt.

Von Europa über New York räumt die zwölfjährige Maja dutzende Preise ein. Dabei hat die Gymnasiastin aus Köln-Weiß ein großes Ziel vor Augen.

Viele Kinder und Jugendliche haben einen Traum, was sie einmal werden möchten. Eine, die es schaffen kann, ihren Traum zu realisieren, ist die zwölfjährige Maja aus Weiß. Mit Ehrgeiz arbeitet die Gymnasiastin an ihrem Ziel, Prima Ballerina zu werden. Mit ihrer Familie blickt sie auf ein völlig verrücktes Jahr zurück.

„Irgendwie sind wir da so hereingerutscht“, erzählt ihre Mutter, Manuela Mainka. Die Ärztin aus Rodenkirchen studierte zunächst an der Sporthochschule und ist selbst sportlich sehr affin. Damals, vor fünf Jahren, war die Idee, ihre Tochter einmal die Woche zum Ballett zu schicken. Zierlich sei Maja schon als Baby gewesen, erzählt sie, aber es sei ihr um die Haltung gegangen.

Erfolgreiches Jahr für Tanz-Talent Maja

„Ich war mit einer Freundin da und es hat totalen Spaß gemacht. Hier wurde ich richtig wahr genommen“, erzählt Maja. Heute trainiert sie fünfmal die Woche, zweimal bekommt sie Solounterricht und dreimal trainiert sie in der Gruppe im Tanzwerk Wesseling. Doch es war ihr Talent, das ihnen jetzt das „verrückte Jahr“ bescherte, wie ihre Mutter es nennt. Den Sommer über waren sie auf den verschiedensten Tanzwettbewerben, reisten als Familie zu viert. „Das war schon etwas Besonderes“, sagt Mainka.

Beim Dance World Cup, unter den Weltbesten in Prag, räumte Maja gleich zweimal den ersten Platz in ihrer Altersklasse ab. Sie waren in Bukarest und in Genua beim Nervi Music Festival. Und dann ging es über den großen Teich. Zehn Tage tauchte Maja in Begleitung ihrer Familie und ihrer Tanzlehrerin Lena Krieg in die große Welt der Talentbühne ein.

„Der ‚Youth America Grand Prix‘ in New York ist wie eine Talentbörse, wo Scholarships an die Talentierten vergeben werden“, sagt Majas Mutter. Maja qualifizierte sich sowohl mit ihrer Variation „Harlequinade“ als auch mit der Contemporary Choreografie „Butterfly“.

Die zwölfjährige Maja Mainka tanzt auf Spitze.

Mit der Spitze hat Maja Mainka gerade angefangen.

„Stars of today meet the stars of tomorrow“ ist die Idee. Also, Stars von heute treffen auf die Bühnenstars von morgen. Es sind nur wenige aus über 10.000 Kindern, die zum Teil auch schon aus den weltweiten Ballettakademien kommen, die es hier in das Finale schaffen. Der Wettbewerb, so Mainka, sei eine Brücke zwischen den „normalen Schulen“ und den Internaten, die sich auf den grazilen Sport spezialisiert haben. Geachtet wird auf Musikalität, Technik, Ausdruck und Präsenz. Maja gewann auch den Titel als „most outstanding girl“ in ihrer Altersklasse. „Da ist meine ganze Familie schon stolz“, erzählt sie.

Vergeben werden in New York etwa Stipendien für Summer Schools, an denen hochkarätige Leute unterrichten. Vielleicht wird Maja bereits im kommenden Jahr mit gerade einmal dreizehn Jahren das erzbischöfliche Irmgardis für diesen Traum verlassen. Mehrere Schulen, in Stuttgart, Berlin, Monaco oder England stehen zur Auswahl. Eine Woche hat sie bereits in Birmingham ganz alleine verbracht. „Das ist ein anspruchsvoller Unterricht. Man lernt Neues“, erklärt sie ernst.

Rund 500 Euro investieren die Mainkas monatlich in den Sport, Reisen nicht berücksichtigt. „Es ist ein Leben für die Liebe zur Musik und dem Tanz. Aber auch ein Weg der Entbehrung“, erzählt ihre Mutter. Längst nicht jeder Geburtstag von Freunden wird wahrgenommen. Oftmals wird auch an den Wochenenden trainiert, rund 30 Stunden pro Woche. Die Belastung ist hoch. Tanzen, Freunde, Gymnasium. „Ich lerne Vokabeln zwischen den Auftritten“, sagt Maja. Manchmal muss sie sich auch im Auto umziehen oder essen, damit die Zeit reicht.

In ihrer wenigen Freizeit geht Maja mit ihrer Freundin reiten, oder sie gehen als Familie essen. „Das meiste hat aber mit Tanzen zu tun. Das macht auch am meisten Spaß“, erzählt sie. Ein Abitur nebenbei? „Das wird nicht einfach, aber sie ist ja noch jung“, wägt ihre Mutter ab. Wenn sie auf eine der Ballettschulen im kommenden Jahr geht, ist der Weg zurück auf das Gymnasium auf jeden Fall offen, das ist mit der Schule besprochen. Ob Maja das möchte? Eigentlich nicht.