Bei einem Brand im Café Egghaus in Zollstock wurde es völlig zerstört – ein schwerer Schicksalsschlag für Inhaber Maxim Kholodov.
„Corona überstanden – und jetzt das“Brand zerstört Café in Zollstock – Inhaber bangt um Zukunft
Eigentlich hatten Maxim Kholodov und seine Frau Pläne für den Nachmittag des 26. August. Als das Telefon klingelte und seine Vermieterin ihm sagte, Polizei und Feuerwehr stünden vor seinem Café in Zollstock, etwas sei passiert, war klar: Aus den Plänen wird nichts.
„Auf dem Weg nach Zollstock habe ich die ganze Zeit gedacht: Vielleicht ist es nicht bei uns, hoffentlich ist es nicht bei uns“, erzählt Kholodov. Dort angekommen, war der Höninger Weg für den Verkehr gesperrt, die Kholodovs sahen jede Menge Löschfahrzeuge und Polizeiwagen. Und sie sahen: Es ging um ihr Café, dort war gegen 16.30 Uhr ein Brand ausgebrochen.
Hilflos musste das Ehepaar von der gegenüberliegenden Straßenseite aus beobachten, wie die Feuerwehrleute arbeiteten. „Meiner Frau ging es richtig schlecht. Wir haben so viel Seele in unser Café gesteckt, haben Corona, einen Wasserschaden und vier Einbrüche überstanden – und jetzt das“, schildert der Diplomkaufmann.
Vor zwölf Jahren Café am Höninger Weg übernommen
Vor rund zwölf Jahren hatte er das Bäckerei-Café an der Ecke Theophanostraße/ Höninger Weg übernommen und es mit viel Engagement und Herzblut zu einem beliebten Frühstückslokal, dem Café Egghaus, entwickelt.
„Gemeinsam haben wir hier unzählige glückliche Momente mit unseren Gästen erlebt, leckeres Frühstück genossen und den Tag mit einem Lächeln begonnen. Unser Café war mehr als nur ein Ort zum Essen – es war ein Ort der Begegnung, der Wärme und der Gemeinschaft“, beschreibt der 41-Jährige, der mit Frau und Kindern in Rondorf lebt. Bei dem Brand wurde niemand verletzt, montags hat das Café Egghaus Ruhetag.
Totalschaden im Café Egghaus
Erst einige Tage später konnte Kholodov in sein Lokal, da zunächst die Brandermittler der Polizei nach der Feuerursache suchen mussten. Die steht mittlerweile fest, ein Kurzschluss an einem Kühlschrank habe den Brand ausgelöst, so Kholodov.
Als er sein Lokal betrat, packte ihn das Entsetzen: Tische, Stühle, Theke, die komplette Küche mit Geräten, der Nebenraum – alles zerstört. „Es ist ein Totalschaden. Hier muss alles raus, absolut alles“, sagt der Café-Inhaber. Ungläubig habe er in dem Trümmerhaufen gestanden und nur gedacht: Wie soll das weitergehen, was soll werden?
Denn klar ist: Das Café bleibt die nächsten Monate geschlossen, hier kann niemand arbeiten – und niemand Geld verdienen. „Für meine Mitarbeiter haben wir eine Lösung gefunden. Für die festen Angestellten – das sind insgesamt vier Vollzeit- und vier Teilzeitkräfte – haben wir Kurzarbeitergeld beim Jobcenter beantragt“, sagt Kholodov.
Für den Familienvater gilt das nicht, er wird die nächsten Monate komplett ohne Einkommen sein. „Zum Glück arbeitet meine Frau auch, so dass wir von ihrem Gehalt leben werden, auch wenn das eng wird“, berichtet er.
Inhaber vor großer Herausforderung
Für die Instandsetzung der Räume wird die Gebäudeversicherung der Vermieterin aufkommen, auch für den Mietausfall. Die Einrichtung des Cafés jedoch war nicht versichert. „Selbst wenn sie das gewesen wäre, würde ich nicht viel dafür bekommen, weil die Möbel und Geräte schon einige Jahre alt waren“, meint Kholodov.
Es sei sein größter Wunsch, sein Café wiederzueröffnen. Aber dafür muss er eine komplett neue Einrichtung inklusive Küche mit Geräten kaufen. 30.000 bis 40.000 Euro werde das kosten, schätzt er. „Das ist eine Riesen-Herausforderung. Im Moment weiß ich noch nicht, wie das gelingen wird, zumal ohne Einkommen“, sagt er. Er hofft auf Unterstützung und hat über die Plattform GoFundMe einen Spendenaufruf gestartet. „Wenn wir 15.000 Euro zusammenbekommen, kann es klappen“, sagt Kholodov.
Gleichzeitig setzt er auf die Zusammenarbeit mit dem Café Maison in der Höhle 6a, nahe dem Heumarkt. „Die Idee ist, dass wir dort am Wochenende die Küche nutzen und unser Frühstück anbieten können“, berichtet Kholodov.
Am Samstag, 14. September, und Sonntag, 15. September, wollen er und der Maison-Inhaber zunächst einmal testen, ob das Angebot angenommen wird und die Zusammenarbeit klappt. „Ich hoffe, dass es gut läuft und wir das in den kommenden Monaten regelmäßig machen können“, so der 41-Jährige.
Das würde ihn zumindest ein Stück seinem erklärten Wunsch näherbringen: Sein Café Egghaus in Zollstock in einigen Monaten wieder zu öffnen.