Eine Anwohnerin des Südfriedhofs in Zollstock hatte sich im Mai des vergangenen Jahres per Bürgereingabe darüber beschwert, dass bis dahin kostenfreie Parkplätze auf der Kendenicher Straße in kostenpflichtige Stellflächen umgewandelt wurden. Parkplätze seien in Zollstock ohnehin knapp, nun müssten sie und ihre Nachbarn zehn bis zwanzig Minuten herumkurven, um einen freien Platz zu finden, was auch schlecht für das Klima sei, so die Petentin. Sie bemängelt ungerechtes Vorgehen der Stadt, in Marienburg stünden den Villenbesitzern weiterhin kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Dauerparker blockierten Fläche am Südfriedhof in Köln-Zollstock

Nun informiert die Verwaltung, das Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung habe das Anliegen geprüft und teilt der Petentin mit, dass die Entscheidung für das bewirtschaftete Parken am Südfriedhof auf einen Beschluss der Bezirksvertretung im November 2021 zurückgeht. Der war mehrheitlich mit den Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD gefasst worden. Die Parkplätze rund um den Südfriedhof würden zunehmend von Dauerparkern beansprucht oder als Park & Ride für die Linie 12 genutzt. Insbesondere ältere Friedhofsbesucher fänden daher keinen Parkplatz mehr und müssten weite Fußwege in Kauf nehmen, argumentierten die Lokalpolitiker.

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Stephanie Broch

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Anfang Mai stellte die Stadt einen Parkscheinautomaten Höhe Kendenicher Straße gegenüber der Hausnummer 2 auf. Für 36 Parkplätze zwischen Fischenicher Straße und Höninger Platz kostet das Parken seither werktags zwischen 9 und 18 Uhr 50 Cent pro Viertelstunde. Die Parkhöchstdauer in dieser Zeit sind vier Stunden.

Kostenpflichtige Parkplätze bleiben leer

Bereits damals hatten mehrere Anwohner die kostenpflichtigen Parkplätze kritisiert. Ältere Besucher dürften mit dem Auto auf den Friedhof fahren und voll würde es am Friedhof nur an Allerheiligen, Totensonntag und bei Promi-Beerdigungen. Dabei seien Allerheiligen und Totensonntag Sonntage, an denen man ohne Parkschein parken dürfe, bemängelten sie. Tagsüber stünden die bewirtschafteten Parkplätze zumeist komplett leer, die Stadt solle die bewirtschaftete Fläche in der Kendenicher Straße zumindest verkleinern, so die Anwohner.

Der Mitteilung zufolge soll die im Mai eingeführte Veränderung bestehen bleiben. Um den Höninger Platz herum befinden sich knapp 60 öffentliche Parkplätze, für die man teils seit Jahren bereits einen Parkschein ziehen muss. Die IG Zollstock hatte im vergangenen Jahr angekündigt, eine Bürgerinitiative gegen die Parkuhr und weitere Maßnahmen der aktuellen Kölner Verkehrspolitik auf die Beine stellen zu wollen. Durch den Vorstandswechsel sei das Thema leider zurückgestellt worden, man werde es aber gegebenenfalls noch einmal aufgreifen, teilt die IG auf Nachfrage mit.