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Kommentar

„Da stimmt etwas mit der Förderung nicht“
Kommentar zu Genossenschaftswohnungen in Zollstock, die deutlich teurer werden

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Lesezeit 2 Minuten
Man sieht eine noch unbebaute Wiese mit einigen Erdhügeln.

Auf diesem Grundstück am Kalscheurer Weg sollen über 107 Sozialwohnungen entstehen.

Die Mietergenossenschaft Kalscheurer Weg will 107 öffentlich geförderte Wohnungen bauen und hofft, für eine Menge Geld Anteile verkaufen zu können.

Ein Dilemma ist eine Situation, in der man gezwungen ist, sich zwischen zwei gleichen Übeln zu entscheiden. Dass die Mietergenossenschaft Kalscheurer Weg in einem Dilemma steckt, ist offensichtlich. Wie die Tatsache, dass mehr öffentlich geförderter Wohnraum in Köln dringend nötig ist. Sieben Euro oder 8,25 Euro Miete pro Quadratmeter kalt sind natürlich für einen Neubau in Köln sensationell günstig. Und das auf 50 Jahre. Da beweisen die Genossen Mut. Eine auskömmliche Instandhaltungsrücklage dürfte da schwer aufzubauen sein. Zumal Prognosen über die Handwerker- und Materialpreise für ein halbes Jahrhundert schlicht unmöglich sind.

Bedenklich ist, dass das Modell der Zollstocker Genossen eine Zweiklassengesellschaft in der Gruppe derjenigen einführt, die dank Wohnberechtigungsscheinen einen Anspruch auf eine günstige Wohnung haben. 63.500 Euro Einzahlung als Vorbedingung für eine Wohnung führen das System des öffentlich geförderten Bauens ad absurdum. Wer einen Wohnberechtigungsschein – über den Begriff darf man auch mal nachdenken – hat, darf ein sogenanntes Schonvermögen von 60.000 sein Eigen nennen. Für jedes weitere Familienmitglied kommen 30.000 Euro dazu.

Wer über ein solches Vermögen verfügt, hat wohl eher geringere Probleme auf dem Wohnungsmarkt. Wenn die öffentliche Förderung nicht dafür ausreicht, dass eine Genossenschaft wirtschaftlich darstellbar und günstig bauen kann, stimmt etwas mit der Förderung nicht.