Bei einer Info-Veranstaltung in der Europaschule präsentierte die Stadt ihre Pläne zur Vorgebirgstraße. Radfahrer sollen mehr Platz bekommen.
ZollstockStadt Köln informiert über Umgestaltung der Vorgebirgstraße
Im vergangenen August beschloss der Rat auf Vorschlag der Bezirksvertretung, die Vorgebirgstraße solle zwischen der Straße „Am Vorgebirgstor“ und dem Raderthalgürtel, eine Radinfrastruktur bekommen. Jürgen Möllers vom Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung stellte jetzt die aktuellen Pläne zur Umsetzung vor.
Im genannten Bereich soll die in beide Fahrtrichtungen zweispurige Straße über eine Länge von rund 1,2 Kilometer stadtauswärts wie stadteinwärts einen Fahrradschutzstreifen von einer Breite von zwei Metern erhalten. „Anders als auf anderen Hauptstraßen in dem Bereich wie die Bonner Straße, die Brühler Straße und der Höninger Weg, gibt es auf der Vorgebirgstraße keine Infrastruktur für den Radverkehr. Daher besteht hier dringender Handlungsbedarf“, sagte Möllers.
15.000 bis 17.000 Pkw nutzen täglich die Vorgebirgstraße in Köln-Zollstock
Für den Fahrradschutzstreifen entfällt jeweils eine Fahrbahn. Das Parken auf der Mittelallee bleibt, die temporären Parkplätze an den rechten Fahrbahnrändern entfallen. Tatsächlich würden von diesen nur 20 bis 40 genutzt, habe die Stadt ermittelt, berichtete Möllers. Auch Parkplätze an den Köpfen der Mittelinseln werden entfallen. „An den Einmündungen behindern parkende Autos die Sicht, das ist gefährlich“, führte Möllers aus. Insgesamt handle es sich dabei um 30 bis 50 Parkplätze. Für die von der Mittelallee ausfahrenden Autos wird es einen Schutzstreifen zur Fahrgasse geben.
Durch die Einspurigkeit erwarte man einen positiven Effekt auf die Sicherheit auf der Straße und eine Lärmreduzierung, so Möllers „Fahrzeuge fahren um 10 bis 20 km/h langsamer, wenn nur eine Spur zur Verfügung steht“, erklärte er. Laut Untersuchungen der Stadt befahren den genannten Abschnitt täglich rund 15.000 bis 17.000 motorisierte Fahrzeuge. „Weiter stadteinwärts auf der Vorgebirgstraße fahren mehr Autos, und dort funktioniert die Einspurigkeit sehr gut“, sagte Möllers.
Schutzstreifen an der Nord-Süd-Fahrt hat zu mehr Radverkehr geführt
Eine Bürgerin zweifelte an der genannten Zahl von rund 1.000 Radfahrern, die täglich die Vorgebirgstraße in Zollstock nutzten. „Die sehe ich nie. Ist dort wirklich ein Schutzstreifen nötig?“, meinte sie. „Wenn man Infrastruktur für Radfahrer schafft, nutzen diese die Straßen viel mehr. Früher fuhren rund 300 bis 400 Radfahrer am Tag über die Nord-Südfahrt, jetzt, durch Schutzstreifen und andere Maßnahmen, sind es über 2.000“, entgegnete Möllers.
Anregungen machen konnten die Bürger an vorbereiteten Stellwänden zu weiteren Querungshilfen über die Vorgebirgstraße, zur Erweiterung von Engstellen auf Gehwegen, zum Bedarf von Radabstellanlagen und von Liefer- und Ladeflächen. Das Ergebnis: Viele Bürger sehen den Bedarf von weiteren Querungshilfen, vor allem im Bereich der Zollstock Arkaden. Ebenfalls meinten sie, weitere Abstellanlagen für Fahrräder seien nötig wie auch Lade- und Lieferzonen, auch diese vor allem im Bereich der Arkaden. Wie man mit den Parkplätzen, die sich derzeit dort am rechten Fahrbahnrand befinden, verfahren werde, sei noch nicht klar, so Möllers.
Voraussichtlich 2025 sollen die Fahrradschutzstreifen auf der Vorgebirgstraße eingerichtet werden. Bürger, die noch Anregungen zu Querungshilfen, Radabstellplätzen und Lieferzonen machen möchten, können diese bis Montag (3. März) per E-Mail unter fahrradbeauftragter@stadt-koeln.de an die Stadt richten.