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„Rückenpapst“ kommt in die Kölner StadthalleDietrich Grönemeyer verrät, wie man bis 100 Jahre fit bleiben kann

Lesezeit 3 Minuten
Der Arzt und Professor Dietrich Grönemeyer kommt mit seiner Show „Fit bis 100“ in die Kölner Stadthalle.

Der Arzt und Professor Dietrich Grönemeyer kommt mit seiner Show „Fit bis 100“ in die Kölner Stadthalle.

Dietrich Grönemeyer ist Arzt und Beststeller-Autor. In seiner Show animiert er das Publikum zum Mitmachen.

Das größte Hindernis sei der innere Schweinehund, weiß Dietrich Grönemeyer. Der Arzt, Professor und Beststellerautor will mit Spaß also genau das in den Menschen bewegen, das sie häufig verdrängen und unterschätzen: Dass sie für ihre eigene Gesundheit selbst etwas tun können.

Mit seiner Show „Fit bis 100“ tourt der 71-Jährige derzeit durch deutsche Hallen: Am Mittwoch, 6. März tritt er um 20 Uhr in der Stadthalle in Mülheim auf. Das Motto des als „Rückenpapst“ bezeichneten Arztes: „Turne bis zur Urne“. „Ich halte auf der Tour keinen wissenschaftlichen Vortrag, sondern kläre Menschen darüber auf, was sie selbst tun können, um ein erfülltes Leben bis zu 100 Jahren zu haben. Es gibt eine Studie aus Illinois, die besagt, dass, selbst wenn man erst später damit beginnt, man einen Lebensgewinn bis zu 20 Jahren haben kann“, so Grönemeyer, der bis 2012 Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke war.

Dietrich Grönemeyer in Köln: Rezept für ein fittes Leben

Selbst wer im hohen Alter anfange, könne mit einem bewussten Lebensstil seine Gesundheit verbessern. Das Rezept: Viel Schlaf, Verzicht von übermäßigem Alkoholkonsum, Bewegung – auch ein 20-minütiger Spaziergang helfe, den Kopf freizubekommen – wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse. „Dinge, die wir wissen, die aber immer wieder schwer umzusetzen sind“, sagt Grönemeyer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Er selbst sei mit Anfang 70 noch fit. „Ich hatte eine Herz- Muskelentzündung, hatte schon Motorradunfälle, aber brauche jetzt trotzdem keine Tabletten“, so Grönemeyer. Dabei geht es nicht darum, dem Menschen die Verantwortung für ihre Krankheiten zu übertragen, sondern ihr Gefühl für sich selbst zu stärken. „Auch ein chronisch kranker Mensch in einer schwersten Situation mit Krebs oder nach einem Herzinfarkt kann das eigene Wohlbefinden steigern. Dazu braucht es aber auch einen Hausarzt des Vertrauens – weshalb die Rolle des Hausarztes gestärkt werden müsste.“

Grönemeyer hat noch nie mit Kritik am Gesundheitssystem gespart. „Wir haben eine Medizin, die Tabletten verschreibt und operiert, statt auf Vorsorge und Prävention zu setzen. Der Staat bezahlt den Ultraschall von Frauen bei der gynäkologischen Krebsvorsorge nicht.“ Auch griffen Ärzte zu häufig zu vorschnell zu Antibiotika, so Grönemeyer.

„Bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit, kann man erstmal mit Thymianextrakten, die antiviral und antibakteriell wirken, anfangen. In der Zwei-Minuten-Medizin von heute wird aber sofort Antibiotikum verschrieben, was dann zu Resistenzen führt. Dann wundern wir uns auch über Medizin-Engpässe“, so Grönemeyer.

Mit Bruder Herbert in einer Band

Wie seinen Bruder und Sänger Herbert Grönemeyer hat es auch ihn auf die Bühne gezogen. Zwar tourt Dietrich Grönemeyer mit seiner Meditainment-Show erst seit vergangenem Jahr durch Deutschland, aber Wissensvermittlung und Präventionsarbeit auch für Kinder praktiziert er schon seit vielen Jahren. In der SAP-Arena in Mannheim habe er mal vor Tausenden Kindern gestanden: „Die größe Schulstunde der Welt war das.“

Eine künstlerische Neigung ist in der Familie Grönemeyer angelegt: Mit Bruder Herbert habe er früher eine kleine Band gehabt. „Wir haben alle Musik zusammen gemacht. Mit fünf, sechs Jahren haben wir in der Kirche Krippenspiele vorgeführt“, erinnert sich Grönemeyer. Außerdem hätten die Eltern während langer Autofahrten zur Nordsee immer Seemannslieder mit ihren Kindern gesungen. Das hat offenbar die Lust auf die Bühne geweckt.

Tickets für die Show am 6. März um 20 Uhr in der Stadthalle in Mülheim kosten 43,50 Euro im Vorverkauf.