Satirischer WochenrückblickDarum müssen Kinder in Köln immer Helm tragen
- Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
- In seiner wöchentlichen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um gute Vorsätze, den Kalkberg und ein neues Fahrrad-Parkhaus unter dem Dom.
- Und über allem wacht die Helikopter-Henriette, damit Kölle schön weiter rotiert.
Köln – Kaum zu glauben. Das Jahr ist gerade eine Woche alt und Köln rotiert. Voller Schwung stürzt die Stadt ins neue Jahrzehnt wie der Couch-Potatoe in die Muckibude. Weihnachtsspeck abtrainieren. Schluss mit der Lethargie. Mit frischen Ideen, so hochfliegend sie auch sein mögen.
Ja! Der Kalkberg steht vor einen großen Zukunft. Als Außenplattform der neuen Messe für Hubschrauber, Flugtaxis und Drohnen aller Art, geplant von der European Helicopter Association und der Europäischen Agentur für Flugsicherheit. Schäl Sick verleiht Flügel. Der Himmel über Kölle voller künstlicher Insekten, die den Kalkberg als neuen Lebensraum besiedeln und vor dem Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit bewahren.
Das neue Ziel für Helikopter-Eltern
Da drohnt uns was. Schließlich brummt die Branche. Der Kalkberg, das neue Ziel für Helikopter-Eltern, die ihren Jungtieren dort anschaulich erklären können, warum sie in Köln immer Helm tragen müssen. Auch ohne Fahrrad. Weil ständig was vom Himmel fallen kann. Aus Amazonien. Oder Zalandonien.
Schluss mit der Lethargie. Der Helm wird zum Markenzeichen der insektenfreundlichsten Metropole Europas. Für Zehntausende fleißiger Ameisen auf ihren Fahrrädern, die im Dom-Parkhaus als neuem Biker-Biotop einen Rückzugsort finden. Und für die man nicht bloß auf der Hohenzollernbrücke neue Ameisenstraßen anlegt und Rampen baut, weil sich langsam herumgesprochen hat, dass Ameisen nicht fliegen können.
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Ein Fahrradparkhaus unter der Kathedrale. Die Grünen werden im Stadtrat konsequenterweise beantragen, den Dom ab sofort als Münster zu bezeichnen. So fahrradfreundlich, wie es neben den Ausgrabungen in seinem Kellergeschoss zugeht. Und dafür eine große Mehrheit finden.Und über allem wacht die Helikopter-Henriette, damit Kölle schön weiter rotiert und keiner auf die Idee kommt, die Flugtaxis durch eine Seilbahn oder Wassertaxis zu ersetzen. Das hatten wir ja schon.