Ein Scheiterhaufen vor dem Dom: Am Karnevalsdienstag kommt es zu ersten Nubbelverbrennung von der Kathedrale.
Satirischer WochenrückblickWarum der Nubbel vor dem Dom auf den Scheiterhaufen kommen muss
Dass die Jecken darauf nicht schon viel früher gekommen sind: Der Nubbel, der bekanntlich an allem die Schuld trägt, was beim närrischen Treiben schiefgelaufen ist, wird in der Jubiläumssession seinen ganz großen Auftritt haben.
In einer grandiosen Prozession - Arbeitstitel „froher Leichnam“ - werden ihn Kölns älteste Karnevalsgesellschaften, die „Roten Funken“ und „Die Große von 1823“, mit Tschingderassabum vom Alter Markt zum Dom tragen und dort auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Also draußen, nicht drinnen.
Das macht auch historisch Sinn, wird mit dem Scheiterhaufen doch an eine uralte Kirchentradition erinnert. Im Mittelalter hat so mancher Prediger seine ketzerischen Äußerungen mit dem Leben bezahlt. Aber Asche auf mein Haupt! Das mit den Abtrünnigen und dem Feuer lassen wir mal. So weit soll die Brauchtumspflege nun doch nicht getrieben werden.
Die Nubbel-Asche mit ihrer Restwärme könnte aus Gründen der Nachhaltigkeit und um den ökologischen Fußabdruck des bedauernswerten Geschöpfs posthum ein wenig zu verringern, keine 24 Stunden später beim Gottesdienst in der Kathedrale auf die Stirn all jener Jecken gestrichen werden, die noch nicht vom Glauben abgefallen sind.
Nach den vielen Kirchenaustritten im Verlauf der letzten Session müsste die Asche eines mittelgroßen Nubbel dafür dicke reichen.
Das nur als kleiner Vorschlag zur Weiterentwicklung der Prozession des „frohen Leichnam“ in den kommenden Jahren. Unter der aktuellen Leitung im Erzbistum ist kaum vorstellbar ist, dass die Nubbel-Asche in der Hohen Domkirche auch noch ihren Segen bekommt, obwohl man das von einem Pittermännchen bis vor ein paar Jahren auch nicht gedacht hätte.