Die Fahrradständer sollen auf die Trankgasse zurückkehren – nach dem 11.11. Aber wer denkt an den Pedeljeck?
Satirischer Wochenrückblick1111 Büroklammern für die Trankgasse
Jetzt aber! Auf dem langen Weg zur fahrradfreundlichsten Millionenstadt in Nordrhein-Westfalen gibt unsere Stadtverwaltung alles. Sie plant tatsächlich die Rückkehr der Fahrradständer auf die Trankgasse.
Sie werden sich erinnern. Das sind diese 88 überdimensionalen Büroklammern neben der Ausfahrt der Domgarage, die so schnell wieder verschwunden waren, dass es Radler gegeben hat, die voller Entsetzen überall verbreiteten, mitten in Köln, im Schatten des Doms, würden jetzt schon Räder samt Ständer geklaut.
Leider ist der Rückkehrplan noch nicht ganz ausgefeilt. Die Stadt will erst noch den Elften im Elften abwarten. Nach dem Motto: erst Randale, dann Hurra.
Der Pedeljeck kommt nirgends rein
Das ist ein Fehler. Und die Diskriminierung einer ganzen Brauchtumsgruppe. Während Tausende Narren in dem festen Glauben, dass wenigstens am Elften im Elften d‘r Zoch noh Kölle kütt, sich in Begleitung von unzähligen kleinen Feiglingen und Jägermeisterlein aus dem Hauptbahnhof ins Getümmel stürmen, steht er verloren da auf der Trankgasse mit seinem Gefährt – der Pedeljeck. Nur der Akku steht unter Strom. Und weiß nicht, wohin.
Die Karnevalistischen Verkehrs-Betriebe haben selbigen längst eingestellt, weil die Narrenmassen mit ihren Kostümzipfeln grundsätzlich die Lichtschranken der Stadtbahntüren blockieren. Die Brauhäuser rund um den Dom sind schon vor elf Uhr elf alle voll. Und der Pedeljeck kommt nirgends rein. Weil er nicht weiß, wohin mit seinem Gefährt.
Also, liebe Stadtverwaltung. Die Büroklammern müssen schleunigst zurück auf Trankgasse. Und zwar nicht bloß 88. Was ist das denn für eine Zahl? 111 müssen es sein. Ach was! 1111 natürlich. Dann sind wir nicht bloß die fahrradfreundlichste Millionenstadt von Nordrhein-Westfalen, sondern auch noch Deutschlands Partyhauptstadt. Darauf einen Ballermann!