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Satirischer WochenrückblickDer Konfetti-Wurf der letzten Karnevalistin

Lesezeit 2 Minuten

Nur vereinzelt sind Jecken auf dem Heumarkt an Weiberfastnacht zu sehen.

  1. Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  2. In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  3. Diesmal geht es um die Herkunft des Konfetti und streunende Karnevalisten an Wieverfastelovend

Köln – Ein größeres Kompliment kann der Ordnungsdienst den kölschen Jecken gar nicht machen. Pflichtbewusst hätte die überwiegende Mehrheit an Wieverfastelovend auf ausgelassenes Feiern verzichtet. Pflichtbewusst und ausgelassen. Das passt in Kölle eigentlich nicht zusammen.

Gut, am Abend gab es ein paar Ausreißer, ansonsten musste sich die Ordnungshüter um 11.11 Uhr auf dem Alter Markt lediglich um eine von Fotografen umringte Konfetti streuende Karnevalistin kümmern und einen Reporter verwarnen, der für eine Aufzeichnung zwei bekannte Karnevalisten zum Absingen eines Liedes auftreten ließ. Ohne Drehgenehmigung! Alaaf! Dat Marita und d’r Björn! Die auf dem Alter Markt nicht vorhandenen Köllner waren völlig aus dem Heuser.

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Ansonsten hätte es Zeit genug gegeben, das Wurfmaterial der Konfetti-Werferin aus 413 roten, 264 blauen, 231 gelben und einer nicht näher bezifferten Anzahl grüner und violetter Papierpunkte aufzusammeln und auf dessen Herkunft zu überprüfen.

Stammt es aus einem kölschen Amtsstuben-Locher? Welche Akten gingen dafür drauf? Oder aus chinesischer Billigproduktion? Das ließe sich anhand des Durchmessers der bunten Punkte und der Farbechtheit durchaus feststellen. Die Chinafetti verblassen bei Feuchtigkeit schnell, was man von einem guten deutschen Aktenordner-Register mit strenger Farbgebung nicht sagen kann.

Und so ist der fromme Wunsch des Festkomitee-Präsidenten, d’r Fastelovend möge sich in dieser verflixten Session auf seinen Ursprung besinnen und etwas nachdenklicher daher kommen, an Wieverfastelovend auf dem Alter Markt in Erfüllung gegangen. Sieht man mal von der Kleinigkeit ab, dass das Qualitätskonfetti „Made in Germany“ bei der Landung auf dem Kopfsteinpflaster mehr Lärm macht. Tschingderassabum! Sehr zur Freude der Kehrmännchen, weil es sich besser wegfegen lässt. Bliev jeck! Wenn das kein Grund zum Feiern ist.