Das Krieler Dömchen in Lindenthal ist nach St. Gereon die älteste Kirche Kölns.
Schock-Werners Adventskalender 2Im „Krieler Dömchen“ leuchten alte Domlampen
Gleich mehrere Leserinnen und Leser haben mir als einen Ort der Ruhe und des Friedens in Köln das „Krieler Dömchen“ genannt. Dass die kleine Kirche Sankt Stephanus, wie sie offiziell heißt, in meinem Adventskalender wirklich unverzichtbar ist, werden alle zugeben, die sie kennen. Und sollten Sie zum ersten Mal hinkommen, werden auch Sie es sofort verstehen. Ganz offenbar fühlen sich Menschen in einer so kleinen Kirche auf besondere Weise aufgehoben und behütet.
Das seit dem 19. Jahrhundert verwendete Diminutiv „Dömchen“ nimmt natürlich auf den großen Dom Bezug – und ist eine typisch kölsche Liebeserklärung an sie beide. Das Dömchen, kaum größer als ein Einfamilienhaus, steht auf einer freien Fläche am Suitbert-Heimbach-Platz in Lindenthal und blieb beim Neubau der benachbarten Pfarrkirche Sankt Albertus Magnus Anfang der 1950er Jahre selbstverständlich unangetastet. Schließlich gehen die Ursprünge der im Kern frühromanischen Kapelle zurück in karolingische Zeit.
Älteste Kirche Kölns nach St. Gereon
Der Vorgängerbau, für dessen Errichtung wiederum römische Ziegel verwendet worden waren, fiel 881/882 dem Normannensturm zum Opfer. Damit ist das Krieler Dömchen die älteste Kirche Kölns nach Sankt Gereon und somit einer der spannendsten Orte für die Stadtgeschichte. Der Name leitet sich übrigens von der Bezeichnung der 1155 erstmals urkundlich erwähnten Gemarkung „zu Crele“ ab.
Beim Besuch fiel mir auf, dass zur Beleuchtung des Innenraums die alten Domlampen verwendet werden – eine buchstäblich strahlende Verbindung zwischen Kölner Dom und Krieler Dömchen.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sehen Sie ein altes, liebevoll wiederhergerichtetes Dorfschulhaus – und eine weitere Bildungsstätte, Kardinal Woelkis „Kölner Hochschule für Katholische Theologie“ (KHKT) in den Räumen eines ehemaligen Berufskollegs. Für dessen Herrichtung habe ich mich engagieren lassen, als ich die KHKT noch für eine sinnvolle Sache hielt. Inzwischen bin ich da deutlich anderer Meinung. Aber das ist ein anderes Thema.
Dank der ehrenamtlichen Aufsicht im Krieler Dömchen konnte ich gleich noch die Öffnungszeiten für Sie ausfindig machen: an Sonntagnachmittagen von 15 bis ca. 17 Uhr, dienstags von 9 bis 11 Uhr sowie mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr.