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Schulen im Corona-LockdownDie Unsicherheit geht in die Verlängerung

Lesezeit 2 Minuten
Schule mit offenem Fenster

Blick durch das offen stehende Fenster in den Klassenraum einer Schule.

Köln – Es wird nicht wenige geben, die sich unter entspannten Ferien etwas anderes vorgestellt haben. Wie soll es weitergehen vom 11. Januar an: Werden die Ferien unfreiwillig verlängert, gibt es einen Wechsel von Präsenzunterricht und Lernen daheim, oder muss man sich allmorgendlich in überfüllten Bussen und Bahnen zur Schule begeben, auch wenn die Infektionszahlen steigen – in den Lehranstalten wie überall sonst im Land?

Die Schulen bleiben wahrscheinlich weiter geschlossen – so empfehlen es die Kultusministerinnen und Kultusminister im Vorfeld der großen Runde mit Bundeskanzlerin und Länderchefs am Dienstag. Die Formulierung ist bewusst vorsichtig gewählt und mit einer Einschränkung versehen: Sollten es die Inzidenzwerte in einzelnen Ländern hergeben, sei dort die Wiederaufnahme des Schulbetriebs in Stufen möglich, auch gibt es eine Gliederung nach Jahrgangsstufen und eine Ausnahme für Abschlussklassen. Damit dürfte sich die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) bestätigt sehen, denn genau das ist ihr Vorschlag: Ein Stufenmodell, das sich nach dem Infektionsgeschehen richtet.

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Doch Sicherheit bietet das für Eltern, Schüler und Lehrer längst nicht, schon weil die Kultusministerien der einzelnen Bundesländer nicht mit einer Stimme sprechen. Da gibt es die harten Verfechter der Schulöffnung wie Susanne Eisenmann (CDU) in Baden-Württemberg, die auch durch Gebauer Zustimmung erhält; da gibt es die Befürworter einer vorsichtigen Strategie wie Karin Prien (ebenfalls CDU) in Schleswig-Holstein, die einen normalen Schulbetrieb derzeit nicht verantworten mag.

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Bildungschancen gehen verloren

Schulen sind andere Einrichtungen als Restaurants oder Kaufhäuser, auf deren Besuch man durchaus mal verzichten kann – Bildungschancen aber gehen unwiederbringlich verloren. Insofern kann das Festhalten am regulären Schulbesuch nicht einfach als Sturheit abgetan werden. Doch das Virus macht eben vor den Klassenräumen nicht Halt: Wenn also der Gesundheitsschutz das höchste Ziel der Politik darstellt, sollte sich auch die Bildungspolitik ihm anschließen. Und genau dafür wäre mehr Einigkeit und Konsequenz im Kreise der Kultusministerkonferenz ein mehr als dringend notwendiger Anfang.