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Solidarisch aus der PandemieDer Kölner Corona-Aufruf – dokumentiert in voller Länge

Lesezeit 2 Minuten
coronaaufruf

Der Kölner Stadt-Anzeiger veröffentlicht an dieser Stelle den „Kölner Corona-Aufruf“ (hier mehr zu der Idee). Alle Unterzeichnenden sind am Ende des Textes aufgeführt.

Liebe Kölnerinnen und Kölner,

seit zwei Jahren bestimmt Corona unser Leben. Wir alle sind erschöpft, aber fest entschlossen, die Pandemie gemeinsam und solidarisch zu überwinden.

Unsere besondere Solidarität gilt den vulnerablen Gruppen wie älteren und armen Menschen, den Kindern und Jugendlichen, den Beschäftigten im Gesundheits- und Bildungswesen, den in den kritischen Infrastrukturen Tätigen und den vielen Menschen, die in Kultur und Gastronomie arbeiten.

Deshalb unterstützen wir die von allen renommierten wissenschaftlichen Expert:innen empfohlenen Maßnahmen zur wirkungsvollen Bekämpfung der Pandemie wie Impfen, Boostern, Masken- und Testpflicht, Abstandsgebote sowie temporär notwendige Einschränkungen.

Wir treten dafür ein, dass solche Maßnahmen von demokratisch gewählten Parlamenten debattiert, entschieden und auf das Notwendige beschränkt werden.

Wir setzen uns dafür ein,

  1. die Arbeitsbedingungen – finanziell und personell - in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu verbessern;
  2. einen unbürokratischen Ausgleich der materiellen Schäden durch die Corona-Schutzmaßnahmen für die betroffenen Berufsgruppen zu schaffen;
  3. ärmere Länder bei der Pandemie-Bekämpfung zu unterstützen, insbesondere durch Versorgung mit Impfstoff.

Für uns ist die Meinungs-, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit ein hohes Gut. Dies gilt natürlich auch für Menschen, die friedlich und unter Beachtung der Regeln gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern demonstrieren.

In aller Deutlichkeit wenden wir uns jedoch gegen provokative Verweigerungen gegenüber demokratisch entschiedenen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, wie zum Beispiel der Maskenpflicht. Wir verurteilen die verbalen und tätlichen Angriffe auf Mitarbeiter:innen von Ordnungsämtern und Polizist:innen, auf Politiker:innen, Journalist:innen , Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen.

Wir setzen uns nachdrücklich ein für die Verteidigung der Pressefreiheit und für einen wissenschafts- und faktenbasierten Journalismus, der aufklärt.

Wir verurteilen die Diffamierung der Presse und der öffentlich-rechtlichen Medien mit Begriffen wie „Lügenpresse“ und „Systempresse“ und die Verunglimpfung unserer freiheitlichen Demokratie als „Diktatur“.

Insbesondere wenden wir uns gegen antisemitische Verschwörungstheorien.

Wir appellieren an alle, die ihr grundgesetzlich garantiertes Demonstrationsrecht wahrnehmen, sich unmissverständlich von einer kleinen, lautstarken Minderheit rechter Populisten und Extremisten zu distanzieren, die den Protest für ihre nationalistischen und rassistischen Ziele instrumentalisieren, und nicht gemeinsam mit ihnen auf die Straße zu gehen. Diesen Personen und Gruppen geht es nicht um Corona. Sie hetzen gezielt Menschen auf, mit dem Ziel, unsere Demokratie zu destabilisieren und zu beseitigen.

Wir stehen für ein demokratisches, solidarisches und friedliches Köln.

Lesen Sie hier mehr zur Idee des Aufrufs.