Viele prominente UnterzeichnerDieser „Kölner Corona-Aufruf“ soll ein Zeichen setzen
- Ein breites Bündnis hat einen offenen Brief an die Bewohner der Stadt gerichtet
- Der „Corona-Aufruf“ appelliert an die Solidarität im Kampf gegen die Pandemie
- Der Brief ist eine Antwort auf sogenannte Corona-Spaziergänge
Köln – Die Innenstadt hat sich in den vergangenen Wochen – vor allem montags – zum Schauplatz von Corona-Demonstrationen entwickelt. Am Roncalliplatz vor dem Dom versammeln sich diejenigen, die gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen und die von der Politik geplante Impfpflicht protestieren. Am Neumarkt kommen Menschen zusammen, die dem Aufruf des Bündnisses „Köln ist solidarisch“ folgen und gegen die Gruppe am Dom demonstrieren.
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In dieser Gemengelage will das Kölner Bündnis gegen Rassismus „Köln stellt sich quer“ jetzt ein deutliches Zeichen setzen. Auf Initiative des Kreises der Sprecherinnen und Sprecher ist der „Kölner Corona-Aufruf“ entstanden, der erstmalig im „Kölner Stadt-Anzeiger“ erscheint.
„Wir wollten die Spaziergänge nicht unkommentiert lassen“, sagt Mitinitiatorin Brigitta von Bülow (Grüne). Angesichts der zurzeit sehr hohen Corona-Infektionszahlen habe man jedoch auf eine große Demonstration verzichten wollen.
„Wir zeigen mit diesem Aufruf, wo die Stadtgesellschaft steht und dass ein sehr großes Spektrum die Situation anders sieht als die Spaziergänger“, sagt von Bülow. Die Meinungsfreiheit sei extrem wichtig, bei Lügen und Bedrohungen sei ihre Grenze aber überschritten.
„Wir wollen verhindern, aus der Pandemie gespalten herauszugehen und dann die großen Zukunftsherausforderungen nicht mehr solidarisch bewältigen zu können, wie zum Beispiel eine sozialgerechte Klimawende“, sagt DGB-Chef Witich Roßmann.