Viele politische Schwergewichte finden Kirsten Jahns Kandidatur für den Parteivorsitz gut. Ihre Rolle könnte entscheidend sein.
„Meine Stimme hast du“Spitzenkräfte der Kölner Grünen unterstützen umstrittene Kandidatur von Jahn

Bild von 2018: Kirsten Jahn im Kölner Stadtrat.
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Ein Großteil der Partei-Prominenz der Kölner Grünen steht hinter der kontrovers diskutierten Kandidatur von Ex-Fraktionschefin Kirsten Jahn (2014 bis 2019) als ehrenamtliche Co-Parteichefin. Das geht aus den Beiträgen der Politiker zu Jahns Post bei Instagram hervor.
Die Fraktionschefin im Bundestag, Katharina Dröge, schreibt: „Super! Viel Erfolg.“ Und Christiane Martin, Fraktionschefin im Stadtrat, schreibt: „Meine Stimme hast du und dann freue ich mich auf die Zusammenarbeit.“
Geplatzter Deal
Oberbürgermeisterkandidatin Berivan Aymaz und Bundestagsmitglied Sven Lehmann wünschen „Viel Erfolg!“ Landtagsmitglied Arndt Klocke spricht von einer „sehr guten Entscheidung“. Die Wahl findet am 15./16. März statt.
Jahn hatte unter anderem 2018 den Stadtwerke-Deal zur Aufteilung städtischer Spitzenposten mit SPD und CDU verantwortet, teils ohne Ausschreibung wie etwa bei der geplanten Schaffung der neuen Stelle des Stadtwerke-Geschäftsführers. Der Deal wurde öffentlich und platzte, Jahn sprach davon, ihren Kompass verloren zu haben. Mittlerweile arbeitet sie bei einem Immobilienunternehmen und sagt, sie sei gefestigter.
Es gibt wie berichtet Ortsverbände, die ihre Kandidatur kritisch sehen. Es ist zu hören, dass vor allem viele neue Mitglieder Fragen haben dazu. Die Partei hat sich seit 2018 mehr als verdoppelt. Wie diese Mitglieder die Vorgänge bei einer Abstimmung bewerten, könnte eine große Rolle spielen und auch die Frage, wie die Parteigrößen sich als mögliche Orientierung positionieren.
Jahn sowie ihr Team – also Cyrill Ibn Salem (Co-Vorsitz) und Sarah Brunner (politische Geschäftsführerin) – sollen nun angeboten haben, sich am nächsten Donnerstagabend in der Sitzung des Innenstadt-Ortsverbandes den Fragen zu stellen. (mhe)