Auffällig ist die Zahl der unerlaubt Eingereisten. Der größte Teil der Geflüchteten stammt derweil aus der Ukraine.
VergleichStadt Köln musste 2024 deutlich weniger Geflüchtete versorgen

Auf dem Parkplatz P5 am Fühlinger See hat die Stadt Köln aus Containern eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 400 Menschen eingerichtet.
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Die Stadt Köln hat im Jahr 2024 deutlich weniger geflüchtete Menschen in Wohnungen, Hotels, Wohnheimen und Notunterkünften untergebracht als im Jahr davor. Waren es im Jahr 2023 noch 10.427 Geflüchtete, ging ihre Anzahl im vergangenen Jahr auf 9327 zurück. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht der Stadt Köln hervor. Der Anteil der städtisch untergebrachten Geflüchteten entsprach damit etwa 0,85 Prozent der Kölner Gesamtbevölkerung.
Stadt Köln rechnet für die Versorgung mit Kosten von 194 Millionen Euro
Die Zahl der unerlaubt Eingereisten war ebenfalls stark rückläufig. Kamen im Jahr 2023 noch 5096 Menschen nach Köln, die ohne einen Aufenthaltstitel, eine Duldung oder Aufenthaltsgestattung in Deutschland lebten, waren es im Jahr 2024 nur noch 1194. Der überwiegende Anteil der unerlaubt Eingereisten stammt aus den Westbalkanländern, also den Staaten des ehemaligen Jugoslawien sowie aus dem Kosovo und Albanien. Sie nannten nach Angaben der Stadt überwiegend wirtschaftliche und medizinische Einreisegründe. Knapp 50 Prozent von ihnen kamen in den Monaten Januar, August und September.
Obwohl die Zahl der Geflüchteten abgenommen hat, entstanden im vergangenen Jahr Kosten von insgesamt 194 Millionen Euro. 107 Millionen Euro entfallen auf die Unterbringung, rund 18,82 Millionen Euro auf die Betreuung sowie rund 68,45 Millionen Euro auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Die Stadt erhielt im Gegenzug finanzielle Unterstützung in Höhe von 39,6 Millionen Euro. Diese Summe besteht aus der Integrationspauschale in Höhe von 504.000 Euro, Nutzungsgebühren für die Unterbringung von Geflüchteten von rund 23,1 Millionen Euro, die Erstattung aus der Betreuungspauschale von rund 355.000 Euro sowie rund 15,67 Millionen Euro aus der NRW-Pauschale für das Flüchtlingsaufnahmegesetz. Das Land beteiligt sich zudem einmalig an den Kosten der Kommunen für die Schaffung, Unterhaltung und Herrichtung von Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete. Aus dem Paket erhält Köln rund 39,28 Millionen Euro.
„Die Entwicklung in 2024 zeigt, dass die finanziellen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten für die Stadt Köln weiterhin hoch bleiben“, heißt es in dem Bericht. Aufgrund noch ausstehender Umbuchungen seien abschließende Zahlen erst nach Abschluss des Haushaltsjahres verfügbar.
Stadt Köln bringt 28 Prozent der Geflüchteten in Wohnungen unter
Der größte Teil der in Köln untergebrachten Geflüchteten stammt mit 26,7 Prozent aus der Ukraine. Die zweitgrößte Herkunftsgruppe stellen mit 20,7 Prozent unerlaubt Eingereiste und dauerhaft untergebrachte Menschen aus den Westbalkanstaaten. Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um Menschen, die seit den Jugoslawienkriegen (1991 bis 1995) aufgenommen wurden. Sie erhielten später den Status von Kriegsflüchtlingen und zählen daher nicht zu den unerlaubt Eingereisten.
Der prozentuale Anteil der Geflüchteten aus afrikanischen Ländern und Afghanistan ist gegenüber 2023 um drei Prozent auf 14,3 Prozent gestiegen, während der Anteil der Menschen mit den Herkunftsländern Syrien, Irak, Iran, Jordanien und Libanon um 2,1 Prozent auf 22,2 Prozent zugenommen hat.
Die Stadt Köln hat 28 Prozent der Geflüchteten in einer Wohnung untergebracht, 18 Prozent wohnen in einem Systembau, 15 Prozent in einem Hotel. Zwölf Prozent der Geflüchteten leben in einem Wohnheim, elf Prozent in einer Notunterkunft, zehn Prozent in mobilen Wohneinheiten und nur ein Prozent in Leichtbauhallen.