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TarifabschlussZusätzliche Ausgaben in Millionenhöhe belasten Haushalt der Stadt Köln

Lesezeit 2 Minuten
Panorama mit Dom. Über den Dächern von Köln. Blick vom Amtsgericht auf der Luxemburger Straße.

Die Stadt rechnet nach dem Tarifabschluss mit spürbaren finanziellen Auswirkungen

Genaue Zahlen sind derzeit noch nicht bekannt, weil noch interne Berechnungen und tarifliche Regelungen abzuwarten sind.

Nachdem sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften über einen neuen Tarifabschluss geeinigt haben, kommen auch auf die Stadt Köln zusätzliche Ausgaben in Millionenhöhe zu. Wie hoch die Summe genau sein wird, steht aktuell aber noch nicht fest. „Auch wenn derzeit noch keine abschließenden Zahlen vorliegen, ist klar, dass der Tarifabschluss mit spürbaren finanziellen Auswirkungen auf den städtischen Haushalt verbunden sein wird“, teilte die Stadtverwaltung am Montag auf Anfrage mit.

Stadtkämmerin Dörte Diemert hatte im November 2024 bei ihrer Haushaltsrede darauf verwiesen, dass die durchschnittliche Tarifkostensteigerung von rund zehn Prozent zur Folge habe, dass der Personaletat der Stadt Köln rund 153 Millionen Euro im laufenden Jahr 2025 und rund 194 Millionen Euro im Jahr 2026 mehr benötige.

Stadt Köln hat sich auf zusätzliche Belastungen vorbereitet

Die beim Tarifabschluss jetzt vereinbarte Lohnerhöhung wird in zwei Stufen erfolgen. Ab dem 1. April sind es drei Prozent und mindestens 110 Euro mehr - ab dem 1. Mai 2026 kommen weitere 2,8 Prozent hinzu. Ab 1. Juli gibt es außerdem höhere Zulagen für die Schichtarbeit, und ab 2026 wird zusätzlich das 13. Monatsgehalt angehoben.

Stadtkämmerin Professorin Dr. Dörte Diemert

Stadtkämmerin Dörte Diemert sieht nach dem Tarifabschluss spürbare Auswirkungen.

„Die Stadt Köln hat die Entwicklungen im Tarifgeschehen von Beginn an aufmerksam verfolgt und sich im Rahmen der Haushaltsplanung auf absehbare Mehraufwände eingestellt“, teilte die Stadt am Montag mit. Die zusätzlichen Belastungen seien im Rahmen der Planungen der Stadt berücksichtigt worden. „Die konkreten finanziellen Auswirkungen lassen sich derzeit noch nicht beziffern, da unter anderem noch interne Berechnungen und die Umsetzung der tariflichen Regelungen abzuwarten sind“, sagte eine Stadtsprecherin.

Haushalt Köln: Erstmals über sechs Milliarden Euro

Karin Welge, die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände bezifferte die Kosten für die Kommunen insgesamt auf mehr als zehn Milliarden Euro jährlich. Ein Grund dafür, dass der Tarifabschluss die Kommunen mit voller Härte trifft, liegt darin, dass von den Lohnerhöhungen Angestellte in den Verwaltungen, in Kindergärten, im Nahverkehr, bei den Abfallbetrieben, in Klärwerken, bei öffentlichen Schwimmbädern und kommunalen Pflegeeinrichtungen profitieren. Also besonders viele Menschen, die bei der Stadtverwaltung oder ihren Tochterunternehmen arbeiten.

Die Haushaltslage in Köln ist derzeit äußerst angespannt. Die Bezirksregierung Köln hatte Anfang April den Haushalt der Stadt Köln für die Jahre 2025 und 2026 genehmigt. Zum ersten Mal knackte der Haushalt die Sechs-Milliarden-Euro-Grenze. Im nächsten Jahr sind es 6,46 Milliarden Euro an Ausgaben, im Jahr darauf 6,70 Milliarden Euro. Diemert geht für dieses Jahr von 399,34 Millionen Euro Verlust aus, nächstes Jahr von 443,80 Millionen Euro.