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Kölner WestenStromausfall sorgt für Einnahmeverlust bei einigen Geschäften

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Symbolbild.

Köln – Wegen eines Stromausfalls ist es am Samstag im Kölner Westen bis zum Nachmittag zu weitläufigen Störungen gekommen. Betroffen waren Teile von Lövenich, Weiden und Junkersdorf. Zeitweise konnte durch die Störung auch der A1-Tunnel in Höhe Lövenich nicht befahren werden. Dieser war ab 12 Uhr in beide Richtungen für etwa eine halbe Stunde gesperrt, weil die Ampelanlage durch den Stromausfall auf Rot gesprungen war und die Schranken herunter gingen. Zwischen Lövenich und dem Kreuz-Köln West staute sich der Verkehr rund drei Kilometer lang.

Tunnel

Der A1-Tunnel in Höhe Lövenich war für etwa eine halbe Stunde nicht befahrbar.

Ursache für den Stromausfall waren einer Sprecherin des Kölner Stromversorgers Rhein-Energie zufolge zwei Kabelfehler in einem Umspannwerk in Lövenich. Das genaue Ausmaß war zunächst unklar. Techniker arbeiteten bis zum Nachmittag an dem Problem. Bereits nach rund einer halben Stunde konnte die Störung zunächst am Lövenicher Tunnel und bei rund der Hälfte der betroffenen Bürger behoben werden.

Weite Teile der betroffenen Stadtteile waren bis zum Nachmittag weiterhin ohne Strom. Dazu gehörte bis 13:40 Uhr auch das Gewerbegebiet in Marsdorf. Das Einkaufszentrum in Weiden war der Rhein-Energie zufolge nicht betroffen.

Wie Kunden von Geschäften im Gewerbegebiet Marsdorf dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichteten, waren zum Zeitpunkt des Stromausfalls viele Menschen besorgt, weil Lichter in Geschäften sowie Ampeln ausgingen und etwa zeitgleich die Sirenen der Stadt einsetzten. Diese hatten jedoch nichts mit dem Stromausfall zu tun: Es handelte sich um einen geplanten Testlauf.

"Wir standen im Sportgeschäft Decathlohn, als plötzlich das Licht ausging", berichtet ein Augenzeuge von dem Stromausfall. Die Besucher seien ruhig geblieben. Niemand habe allerdings mehr einkaufen können, da die Kassen nicht funktioniert hätten. "Nach zehn Minuten wurde man freundlich aufgefordert, den Laden zu verlassen", so der Augenzeuge. "Draußen gab es als Entschädigung dann sogar Getränke und Snacks."

Geschäfte leiden unter dem Stromausfall - Mehrere tausend Euro Verlust

Andreas Germann, seit über 20 Jahren Filialleiter im Marsdorfer Obi-Bauhaus, sagt, einen vergleichbaren Stromausfall habe er zuvor noch nicht erlebt. "Wegen des Stromausfalls haben die Brandmelder Alarm geschlagen", sagt er. "Es waren nur noch die Notstromleuchten für die Evakuierung an." Der komplette Markt sei geräumt worden und es habe eine komische Stimmung geherrscht. "Gleichzeitig gingen auch beim Media Markt, Aldi und anderen die Sirenen an." Da die städtische Sirenenprüfung dann auch noch zur gleichen Zeit lief, hätten manche Kunden Angst gehabt, es sei etwas ernstes passiert. Da der Geschäftsbetrieb für rund zwei Stunden komplett stillstand, hat Germann einen fünfstelligen Verlust zu beklagen. "Das tut uns weh", sagt er.

Mehrere Tausend Euro pro Stunde nimmt auch das Spielwarengeschäft Toys R Us an einem normalen Samstag ein, wie ein Mitarbeiter bestätigt. "Das war keine schöne Sache", sagt er über den Stromausfall. "Wir konnten nichts mehr machen, nicht mehr kassieren. Normalerweise ist das unser umsatzstärkster Tag."

Ab etwa 15.30 Uhr hatte die Rhein-Energie das Problem dann behoben und der Strom war wieder in allen Straßenzügen im Kölner Westen verfügbar.