„Tag des Veedels“Verdi kritisiert verkaufsoffenen Sonntag in 22 Kölner Vierteln
Köln – An diesem Sonntag sind in 22 Veedeln und in der Innenstadt die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Das geplante Rahmenprogramm für den „Tag des Veedels“ mit Bühnen und Aktionen musste aber gestrichen werden – auch gelten natürlich weiterhin die Vorschriften zur Höchstzahl von Kunden im Geschäft. „Es sind alle Vorkehrungen getroffen“, sagt Hans-Günter Grawe, Handelskümmerer bei der IHK und Organisator der Tages. Einige Händler-Interessengemeinschaften hätten zusätzlich auch digitale Angebote wie virtuelle Spaziergänge durchs Veedel geschaffen.
Der „Tag des Veedels“ war schon lange vor dem Teil-Lockdown vom Rat genehmigt worden. Darüber hinaus ermöglicht nun die neueste Corona-Schutzverordnung des Land Nordrhein-Westfalen, dass die Kommunen die Adventssonntage und den ersten Sonntag im neuen Jahr zu verkaufsoffenen Sonntagen machen. Damit wolle man Gedränge in der Vor- und Nachweihnachtszeit vermeiden und Kundenströme entzerren. Dennoch kommen Fragen auf.
Viele Kunden wegen aktuellem Teil-Lockdown verunsichert
Sollte ausgerechnet in der zweiten Welle und nach dem Appell der Kanzlerin, Kontakte zu minimieren, sonntags geöffnet werden? Stadtmarketing-Geschäftsführerin Annett Polster schreibt in einer Stellungnahme: „Mit den aktuellen Coronaschutzmaßnahmen sowie der Schließung von Gastronomie und Kultureinrichtungen sind viele Kunden verunsichert, dass die Geschäfte weiterhin geöffnet sind.
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Diese Rückmeldungen sind aus vielen Gesprächen unserer Mitglieder mit den Kunden hervor gegangen.“ Die Besucherfrequenz und damit die Umsätze seien in der City wieder stark zurückgegangen.
„Auch wenn die Meinungen von offenen Sonntagen in Pandemiezeiten weit auseinander gehen, sind umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu den aktuellen Hygieneanforderungen gerade im Handel sehr gut umgesetzt worden.“ Auch die Innenstadt sei am „Tag des Veedels“ für seine Kunden umfassend da. Aber auch hier kann das geplante Kulturprogramm aber nicht stattfinden.
Weiterer verkaufsoffener Sonntag eingeplant
In Köln ist bisher der 13. Dezember als weiterer verkaufsoffener Sonntag eingeplant. Allerdings hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag Klage gegen die vom Land freigegebenen Sonntagsöffnungen eingereicht. Sie führten nicht zu einer Entzerrung von Kundenströmen, sondern zu einer Konzentration auf das Wochenende.
Dies sei bei steigenden Infektionszahlen mitten in der Pandemie völlig verantwortungslos. Die Beschäftigten seien dem Infektionsrisiko an sechs Tagen in der Woche ausgesetzt. Sie sollten nicht durch verkaufsoffene Sonntage weiter belastet werden.