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Tankstellen in KölnDiesel weiterhin teurer als Super

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Tankstelle Preise

Die Preise an der Tankstelle bleiben auf einem hohen Niveau. 

Köln – Diesel ist in Deutschland günstiger als Benzin - diese einst unumstößliche Gewissheit gilt nicht mehr. Bereits am Freitag lagen die Preise für Diesel an fast allen Kölner Tankstellen jeweils um bis zu vier Cent pro Liter über denen für den Kraftstoff Super E10. Die Sorte Super E5 kostete indes noch einige Cent mehr als Diesel.

Auch am Sonntag zeigt sich dasselbe Bild: Diesel für 1,95 Euro, Super E10 für 1,90 Euro, heißt es etwa bei einer Tankstelle in Köln-Mülheim. Laut der App Clevertanken liegen die Preise für E10 an verschiedenen Kölner Tankstellen zwischen 1,88 und 1,93 Euro, der Preis für Diesel pendelt zwischen 1,93 und 1,99 Euro. Für Super müssen Autofahrer demnach 1,94 bis 2,01 Euro zahlen. (Stand Preise: 6. März, 10 Uhr)

„Ich bin seit 30 Jahren im Geschäft, aber ich habe noch nie erlebt, dass Diesel teurer ist als Benzin“, sagt Michael Varadinis, der die Bft-Tankstelle an der Friedrich-Karl-Straße in Niehl betreibt. Die Preisentwicklung habe selbst ihn am Freitagmorgen überrascht. In Köln mussten Kraftfahrer für einen Liter Diesel mitunter bis zu 1,99 Euro zahlen.

Rohstoffmärkte in Aufruhr

Wegen des Kriegs in der Ukraine sind die Rohstoffmärkte weltweit in Aufruhr. Das hat zur Folge, dass der Ölpreis zuletzt massiv stieg, was sich auch in den Kraftstoffpreisen niederschlägt. Für Diesel gilt das ganz besonders. Russland ist ein wichtiger Lieferant für Diesel, erläuterte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

15 Prozent des in Deutschland vertankten Diesels stammten im Jahr 2019 aus russischer Produktion, die europäischen Raffinerien können allein nicht genug Diesel herstellen, um den Bedarf zu decken, wie das IW ausführte.

Ein Importverbot für Diesel aus Russland besteht zwar nicht. Aus Solidarität mit der Ukraine würden Händler weniger Diesel aus Russland kaufen. „Es entsteht eine Dieselknappheit, obwohl eigentlich ausreichend Diesel vorhanden ist“, sagte der Geschäftsführer des Außenhandelsverbandes für Mineralöl und Energie, Hans Wenck, der „Mitteldeutschen Zeitung“.

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„Insbesondere im Verlauf des Herbsts und Winters sorgt die jahreszeitbedingte Nachfrage nach Heizöl für Preisanstiege beim Diesel, so dass die Preisdifferenz beider Kraftstoffe niedriger ist“, erklärt der ADAC Nordrhein. Das löse sich aber meist im Frühjahr auf.

Diesmal jedoch nicht: „Aktuell haben wir tatsächlich wieder eine untypische Gegenbewegung: Diesel- und Benzinpreis nähern sich wieder an, teilweise ist Diesel aktuell sogar teurer als Super E10“, bestätigt der ADAC. „Die Heizölnachfrage hat in letzten Tagen aus Angst vor Versorgungslücken extrem zugenommen und den Preis überproportional verteuert“, heißt es weiter.

Der Automobilclub rechnet mit weiter steigenden Preisen an den Zapfsäulen. „Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die wachsenden Nervosität am Rohölmarkt treiben den Spritpreis auf neue Rekordhöhen, und er könnte noch weiter zulegen.“