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Termin verschobenSchaugewächshäuser in der Kölner Flora werden noch später fertig

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2023 sollen die neuen Gewächshäuser an die Gärtner übergeben werden.

Köln – Es ist ein wahrhaft europäisches Gebäude: Errichtet von italienischen, kroatischen, montenegrinischen, niederländischen Bauleuten, aus norwegischem Stahl, bearbeitet in den Niederlanden, verzinkt in Belgien, mit Glas aus Westfalen und Beton aus der Eifel und mit wichtigen Steuerelementen für die hochkomplexe Mess- und Regelanlage zur Regulierung der Klimabedingungen. Die aber würden Corona-bedingt leider nicht termingerecht geliefert, heißt es jetzt. Somit verzögere sich die Übergabe der neuen Schaugewächshäuser an die Gärtner des Botanischen Gartens voraussichtlich bis in das vierte Quartal 2023. 2013 waren die alten, inzwischen abgerissenen Gewächshäuser wegen Baufälligkeit für die Öffentlichkeit gesperrt und schließlich abgerissen worden.

Bepflanzung verzögert sich auch

Bisher sollten die neuen Häuser in diesem Juni dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen übergeben werden. Dabei seien die Landschaftsarbeiten im Wüstenhaus sowie im Nutzpflanzenhaus bereits zu 90 Prozent abgeschlossen. Planmäßig werde zurzeit die Verbindung zwischen Orangerie und Schaugewächshaus eingerichtet. Ausfälle und Verzögerungen aber führten nun zu einer Kettenreaktion: Im Oktober können nun auch der erforderliche dreimonatige Probebetrieb nicht durchgeführt werden. Dadurch werde die Pflanzperiode in diesem Jahr überschritten und die Pflanzarbeiten im Schaugewächshaus könnten erst im Mai 2023 erfolgen.

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Inwieweit sich die Verzögerungen auf die Kosten auswirken, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar, erklärte das Presseamt der Stadt Köln. Zurzeit belaufe sich das Gesamtkostenbudget auf rund 19,3 Millionen Euro. „Durch Terminverschiebungen besteht das Risiko, dass das Budget überschritten wird“, so die Ratsinformation heißt es in der Information der städtischen Gebäudewirtschaft. Zudem seien noch zwei Ausschreibungen für Schlosserarbeiten und Wege für die Feuerwehrzufahrt in Vorbereitung. „Wie bei allen anderen Vergaben besteht auch hier das Risiko, dass keine Angebote eingehen und dass es zu Submissionsverlusten kommt“, heißt es in der Ratsinformation. Das Projekt wird auch vom Kölner Freundeskreises Botanischer Garten durch Spenden unterstützt. Er hat sich mit bisher 460 000 Euro an den Planungskosten beteiligt und will auch die Anschaffung von Pflanzen, die bislang in Köln noch nicht zu sehen waren, unterstützen.

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So sollen die neuen Gewächshäuser im Botanischen Garten einmal aussehen.

Die Mess- und Regelanlage zur Steuerung der sehr unterschiedlichen Anforderungen an die Klimabedingungen ist das technische Herzstück der Gewächshäuser. Im Nutzpflanzen- und Tropenhaus sollen durchgängig Temperaturen von etwa 20 bis 25 Grad Celsius und 80 Prozent Luftfeuchte herrschen - im Wüstenhaus sind mindestens zwölf Grad Celsius sowie 20 bis 50 Prozent Luftfeuchte notwendig. Erzeugt wird das Klima mit Hilfe einer Heizungsanlage, die über Fernwärme gespeist wird, sowie mit Lüftungsklappen, die sowohl auf dem Dachfirst als auch auf der seitlichen Glaskonstruktion verteilt werden. Hinzu kommt eine Hochdruck-Befeuchtungsanlage, die für Verdunstungskälte sorgt, wie sie in den Tropen üblich ist.

Pflanzen bleiben in Übergangsquartieren

Maßgeblich für den Zeitpunkt des Wiedereinzugs der Pflanzen sind die Jahreszeiten. Die tropischen Gewächse können demnach nur im Sommerhalbjahr von Mai bis September aus ihren Übergangsquartieren wieder zurücktransportiert werden, die Wüstenpflanzen nur von April bis Oktober. Im Anschluss benötigen die Pflanzen eine mehrmonatige Anwachsphase.

Die frostsicheren Pflanzen im tropischen Hof und um das Schaugewächshaus herum solle sukzessive bis Ende August 2022 gepflanzt werden. An die Restpflanzungen im Gebäude im Frühjahr 2023 schließe sich der Einbau des Höhenwegs an. Nach diesem Planungsstand könne eine Übergabe an das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen also voraussichtlich Ende des vierten Quartals 2023 erfolgen. (hch, att)