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TH KölnErste Bauarbeiten auf dem Deutzer Campus sollen bald beginnen

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So könnte der zentrale Campusplatz einmal aussehen.

Köln – Es ist eines der größten Hochschulprojekte, die es derzeit in Nordrhein-Westfalen gibt, und wenn der neue Campus der TH Köln in Deutz fertig ist, könnte es ein Schmuckstück für das Viertel werden. Studierende und Bürger sollen auf dem zentralen Campus-Platz flanieren oder einen Kaffee trinken können. Von dort aus führt eine Campusallee Richtung Süden durch das neue Viertel. Westlich daran soll ein Kreativquartier entstehen, in dem Wohnungen und Geschäfte untergebracht werden können.

Und das Ingenieurswissenschaftliche Zentrum (IWZ), das derzeit wie eine Festung über dem Areal ragt und den Campus gegenüber dem Viertel abschottet, soll dann abgebrochen worden sein. „Wir wollen die Insellage aufbrechen und uns dem Stadtteil zuwenden“, sagte TH-Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung Ursula Löffler in einer Info-Veranstaltung für die Öffentlichkeit, die am Mittwochabend von 90 Zuschauern verfolgt wurde.

TH Köln: 40 Jahre altes Gebäude-Ensemble gilt als abgenutzt

Das 40 Jahre alte Gebäude-Ensemble zwischen Deutz-Kalker Straße, Gießener Straße, Reitweg und Deutzer Ring, das derzeit von 10.000 Studierenden genutzt wird, gilt in großen Teilen als abgenutzt. Sanitäranlagen, Heizungen, Brandschutz und Dämmungen entsprechen längst nicht mehr heutigen Vorgaben. Daher sollen fast alle Gebäude abgebrochen und durch Neubauten ersetzt werden. Nachdem die Planungen bis in das Jahr 2008 zurückreichen, könnte nun endlich in diesem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden, so TH-Präsident Stefan Herzig.

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TH-Präsident Stefan Herzig

Vorbereitende Arbeiten sollen im Norden des Areals mit dem Abbruch von ungenutzten Bauten noch im Frühjahr 2022 beginnen. Das Projekt selbst soll in drei Bauphasen durchgeführt werden, erläuterte Jens Urlichs, Leiter der Kölner Filiale des Baus- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB). Bis 2027 sollen Bestandsbauten an der Gießener Straße abgebrochen und ein Hörsaalgebäude im Norden und ein Fakultäts- und Verwaltungsgebäude am Deutzer Ring errichtet werden. Im zweiten Bauabschnitt bis 2032 sollen die Mensa im Herzen des Geländes sowie ein Parkhaus und ein Fakultätsgebäude an der Gießener Straße folgen. Im Mittelpunkt des letzten Bauabschnitts, der bis 2040 abgeschlossen sein soll, steht der Abriss des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums. Unklar ist bislang, ob das Gebäude abgetragen oder gesprengt werden soll. Bestehen bleiben die Bibliothek und ein Fakultätsgebäude im Norden des Areals.

Technische Hochschule Deutz

Der Deutzer Campus der TH Köln

Für rege Diskussionen sorgte, dass insgesamt 604 der 818 Bäume auf dem Campus den Bauarbeiten zum Opfer fallen sollen, 247 davon werden ersetzt. Insgesamt soll es 380 Neupflanzungen geben, so Urlichs. Noch bis zum Frühjahr werden 110 Bäume gefällt. Die Rodungen seien unter anderem notwendig, weil der Campus-Bau im laufenden Betrieb erfolge und somit sehr platzaufwendig sei, sagte Laetitia Post vom Gebäudemanagement der TH Köln. „Ich muss die Genehmigung erteilen“, betonte Konrad Peschen, Leiter des Umweltamts. Das Baurecht habe in diesem Fall Vorrang vor den umweltschutzrechtlichen Belangen.

Neuer Campus soll möglichst nachhaltig werden

Nichtsdestotrotz: Der Campus soll nach Worten der Planer möglichst nahhaltig gestaltet werden. Zahlreiche Gebäude sollen mit Fassaden- und Dachgrün versehen und die derzeit veraltete und ineffiziente Anlagetechnik gegen eine moderne ersetzt werden. Abwärme und Umweltkälte sollen genutzt, Energie aus Solarthermie, Kraft-Wärme-Koppelung und Photovoltaik auf den Dächern gewonnen werden. Zudem soll der Campus möglichst autofrei bleiben, dazu werden Wege für Radfahrer und Fußgänger angelegt, die auch in die Nachbarschaft führen. „Wir wollen einen Campus errichten, der nachhaltig ist und wo mit den neuesten Konzepten gearbeitet wird“, sagte Daniel Köhler vom BLB.

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Unklar ist bislang, wie teuer der gesamte Campus wird. Im Jahr 2018 war noch von 320 Millionen Euro die Rede. Diese Summe wird wohl deutlich überschritten werden. Denn mittlerweile soll allein der erste Bauabschnitt 280 Millionen Euro kosten, erläuterte Urlichs. In der Bezirksvertretung Innenstadt sprach dieser von Kosten für den gesamten Campus von einer Milliarde Euro. Die Summe wollte er in der öffentlichen Diskussion auf Anfrage dieser Zeitung allerdings nicht wiederholen.