Trude Herr statt NairobiStreetart-Künstler setzen Kölner Schauspielerin ein Denkmal
- Der Streetart-Künstler Size Two hat der Kölner Ikone Trude Herr auf einer Hauswand in Ehrenfeld ein Denkmal gesetzt.
- Zuvor war an gleicher Stelle die Serienheldin Nairobi zu sehen.
- Das Wandgemälde, das für die Netflix-Serie „Haus des Geldes“ warb, hatte für Kritik in der Streetart-Szene gesorgt.
Köln – Trude Herr statt Nairobi: Nachdem das große Wandgemälde mit der Netflix-Serienheldin an der Ecke Venloer Straße/ Körnerstraße in Ehrenfeld für viel Aufmerksamkeit, aber auch heftige Debatten in der Streetart-Szene gesorgt hat, versöhnt nun Kölns 1991 verstorbene Volksschauspielerin die Gemüter. Der Grazer Graffiti-Künstler Size Two hat Trude Herr ein Denkmal gesetzt, das nun für mindestens zwei Monate über der Ehrenfelder Einkaufsstraße thront.
Fünf Tage ist daran gearbeitet worden, in dieser Woche wurde das Ergebnis der Öffentlichkeit präsentiert. Vermittelt hat den Auftrag dieselbe Agentur, die mit dem Porträt der freiheitsliebenden Bankräuberin Nairobi Kölns Graffiti-Szene gespalten hatte. Ohne es kenntlich zu machen, war die Serienfigur im Auftrag des Streaming-Dienstes Netflix auf die Hauswand gemalt worden.
Aus Sicht mancher Künstler verstößt solch eine Werbung, erst Recht wenn sie nicht als solche gekennzeichnet ist, gegen die Grundidee von möglichst unkommerzieller Streetart. So hatten sich auch Vertreter des Kölner Streetart-Festivals City-Leaks geäußert.
Zuletzt war das spektakuläre Nairobi-Gemälde sogar mutwillig beschädigt worden, es wurde Anzeige gegen unbekannt wegen Sachbeschädigung erstattet. Nairobi war mit aufwendig hergestellten Wurfgeschossen attackiert worden. So sollen die Täter Eier ausgeblasen und dann mit Farbe gefüllt haben.
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Mit solchen Aktionen gegen das Porträt des kölschen Idols ist nun eher nicht zu rechnen. Der Auftrag, Trude Herr auf die Hauswand zu sprühen, sei ohne kommerzielles Interesse vergeben worden, so der Kölner Partner der Berliner Agentur. Vielmehr sei das neue Gemälde ein Beispiel dafür, wie die Agentur arbeite: Mit dem Erlös aus den kommerziellen Aufträgen mache man unkommerzielle Kunst möglich. Man habe an die Sängerin und Schauspielerin erinnern wollen, die viele junge Leute nicht mehr kennen würden.