Rentiere mit roten Nasen, dicke Weihnachtsmänner mit Sonnenbrille oder der Grinch: Wer in der Adventszeit durch Klamotten-Läden schlendert, der stolpert unweigerlich über den einen oder anderen „Ugly Sweater“. Der Trend zum ironisch hässlichen Weihnachtspullover hat sogar seinen eigenen Tag: Am dritten Freitag im Dezember wird der „Ugly Christmas Sweater Day“ gefeiert. Seinen Ursprung hat die Tradition wohl in Großbritannien, wo in den 80ern Fernsehmoderatoren bunte Weihnachtspullover trugen, um ihren Sendungen einen humorvollen Anstrich zu verleihen. Nach und nach kam der Trend mit Filmen wie „Schöne Bescherung“, „Kevin allein zu Haus“ oder „Bridget Jones“ auch im Kino an und wurde damit global.

„Wenn man den Pulli zu einer Familienfeier anzieht, gibt es keinen Streit“

Auch in Köln sind die hässlichen Pullis längst präsent: Am Samstagabend wurde im Gloria erstmals eine „Ugly Sweater Party“ gefeiert. Die Träger der bunten Pullover erzählen, warum sie sich für die lustigen Motive entschieden haben und ob sie sich auch trauen, sie an Weihnachten bei der Familienfeier zu tragen.

Claudia: Ich habe den Pullover vor 20 Jahren geschenkt bekommen, aber ohne die Verzierungen, die habe ich heute noch ergänzt. Wenn die Resonanz gut ist, trage ich den auch mal tagsüber. Den Katzenpullover von Tobias habe ich auf Ebay gesehen, der hat mich angeguckt, ich habe ihn angeguckt und ich dachte: Komm zu mir! Dieser Blick, diese Kombination, es musste einfach sein. Wenn man den zu einer Familienfeier anzieht, gibt es keinen Streit. Wie kann man denn bei dem Anblick streiten? Geht nicht!

Conny Pering: Den Pulli habe ich erst heute gekauft. Ich scharwenzele aber schon seit zwei Wochen um den herum, weil ich die Tasche vorne einfach so toll finde. Sowas gibt es nur in der Herren-Abteilung, für Frauen gibt es sowas nicht. Der Pullover ist aber trotzdem nicht nur für Partys, den würde ich auch so anziehen, auch auf der Arbeit. Da habe ich gar kein Problem mit.

Christina Zolich: Ich habe den Pullover vor zwei Jahren gekauft, weil meine Tochter in der Grundschule in die Faultierklasse geht. Ich wollte das irgendwie repräsentieren. Und den Pullover hatte die Klassenlehrerin meiner Tochter auf einem Foto an, mit Google Lens habe ich herausgefunden, wo sie den herhat und ihn auch gekauft. Meine Tochter hat mich dann erstmal gefragt, ob ich ihn ihrer Lehrerin geklaut hätte. An Weihnachten zur Familienfeier würde ich ihn nicht tragen, da ist noch der feine Zwirn angesagt. Aber zur Firmenfeier geht das.

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Cindy Klaas: Ich habe den Pullover extra für die Party gekauft. Für genau diesen habe ich mich wegen des dezenten Rentiers darauf entschieden, ich glaube, das ist auf Drogen, wie das aussieht. Und ich liebe Rentiere, bei mir zu Hause ist auch alles voll von Rudolphs.

Stephanie Klaes: Den Pullover hat mir Bastian Bielendorfer vor etwa sieben Jahren bei einer TV-Aufzeichnung in Bonn in einer Kneipe geschenkt. Besonders oft trage ich ihn aber tatsächlich nicht, das Glöckchen am Bauch nervt. Aber am ersten oder zweiten Weihnachtstag hatte ich ihn schon ein paar Mal an, immer nur ein paar Stunden, bis mich das Glockengebimmel zu sehr nervt. Ich habe aber noch zwei andere Weihnachtspullover im Schrank, einen mit einem Elch und einen mit einem Mops drauf.

Sebastian Lohmann: Den Pullover habe ich vor ein paar Jahren gekauft, als mir online die Werbung dafür angezeigt wurde. Das ist das fliegende Spaghetti-Monster, das ist quasi eine Satire-Religion, die von einem Physiker gegründet wurde. Da ich nicht sehr religiös bin, dachte ich: Religionskritik und Weihnachten verbinden ist eigentlich ganz cool, deswegen habe ich ihn gekauft. Den trage ich seit vielen Jahren immer an Heiligabend.

Jeanette: Ich habe den Pullover erst vor zwei Tagen gekauft, weil eine Freundin von mir auch eine Party veranstaltet, bei der jeder einen hässlichen Weihnachtspulli anziehen soll. Ich hab mich für diesen entschieden, weil ich ihn besonders hässlich fand und er immer noch unter 20 Euro gekostet hat. Ich mag Katzen und wer mag keine Pizza? Bier mag ich auch noch. Alles vertreten. Weihnachten würde ich den aber nicht tragen, da habe ich ein schönes Kleid.