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Umstrittene Zäune an der RheinaueWorringer dürfen wieder bis fast an den Fluss

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Glanrinder grasen in der Umfriedung in Worringen. 

  1. Vor einigen Wochen hatten Stadt und Straßen NRW die Rheinaue abgeriegelt und ein Beweidungskonzept umgesetzt.
  2. Die Anwohner reagierten fassungslos, eine Informationsveranstaltung von Stadt und Straßen NRW eskalierte mehrfach.
  3. Nun soll es eine Lösung geben.

Worringen – Im Streit um die Zäune an der Rheinaue Worringen-Langel gibt es offenbar einen Kompromiss zwischen Stadt, Straßen NRW und dem Bürgerverein Worringen. Demnach soll der Treidelpfad, der dicht am Ufer verläuft, freigegeben werden.

Derzeit ist das Naturschutzgebiet vom Rhein bis hinter die anliegenden Weiden umzäunt. Innerhalb der Umfriedung grasen Glanrinder. Der Zugang zum Fluss und zum Treidelpfad ist versperrt, einzig am Werthweg können Spaziergänger am Zaun entlang bis zum Rhein herunter laufen.

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Der Kompromiss sieht vor, dass vom Werthweg aus in nördlicher Richtung der Zaun hinter den Treidelpfad verlegt wird, die Sicht auf das Ufer ist frei. Gen Süden in Richtung Langel erhält der Weg zu beiden Seiten einen Zaun und wird damit von Weiden und Ufer abgetrennt. An drei Stellen befinden sich Tore, damit Rinder von der Weide zum Wasser gelangen.

Der Zaun am Werthweg, der bis in den Rhein führt, wird entfernt. Voraussetzung für die Öffnung des Treidelpfads: Spaziergänger dürfen ihn nicht verlassen und weder den Uferbereich noch die Weidefläche betreten, für Hunde gilt Anleinpflicht – alles Regeln, die in dem Naturschutzgebiet seit 1991 gelten, aber in der Vergangenheit wiederholt ignoriert wurden.

Sollte dies nicht funktionieren, könnte die Öffnung zurückgenommen werden. Über den Vorschlag muss die Chorweiler Bezirksvertretung bei ihrer kommenden Sitzung am 27. Juni entscheiden. „Es ist ein guter Kompromiss, mehr ging nicht“, sagt Karl-Johann Rellecke vom Bürgerverein Worringen. In den sozialen Netzwerken sind die Reaktionen gemischt. Während einige Worringer den Kompromiss begrüßen, lehnen ihn andere ab und fordern eine komplette Öffnung des Rheinufers.

Vor einigen Wochen hatten Stadt und Straßen NRW die Rheinaue abgeriegelt und ein Beweidungskonzept umgesetzt. Hintergrund ist eine aktualisierte Fassung des Pflege- und Entwicklungsplans von 2014, der einen verstärkten Schutz des Naturschutzgebiets vorsieht. Zudem dient das umzäunte Areal als Ausgleichsfläche für den Neubau der Leverkusener Brücke.

Die Anwohner reagierten fassungslos, eine Informationsveranstaltung von Stadt und Straßen NRW eskalierte mehrfach. Unbekannte zerstörten an mehreren Stellen den Zaun. Bei der Sitzung der Chorweiler Bezirksvertretung im Mai demonstrierte der Worringer Bürgerverein ebenfalls gegen die Umfriedung. Er forderte einen Rückbau der Zäune und eine Freigabe des Treidelpfads.