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Baubeginn 2019Uni Köln erhält neues Forschungszentrum für Stoffwechsel-Krankheiten

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So könnte das Zentrum für Stoffwechselforschung aussehen.

Köln – An der Universität Köln soll ein neues Forschungszentrum für Stoffwechselkrankheiten entstehen. Für 46,5 Millionen Euro fördert die Gemeinsames Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern den Bau an der Robert-Koch-Straße. In dem Gebäude sollen voraussichtlich 90 Wissenschaftler und 80 Mitarbeiter in neun Arbeitsgruppen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni forschen. Der Neubau umfasst 7240 Quadratmeter und wird auf dem Standort errichtet, wo heute die Experimentelle Medizin steht. Der Baubeginn ist für das kommende Jahr anvisiert, 2023 soll das Gebäude eröffnet werden.

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Das Forschungsgebäude soll entlang des Studentenweges, zwischen Joseph-Stelzmann-Straße und Weyertal, errichtet werden und ersetzt das Gebäude der Experimentellen Medizin. Der Neubau wird durch die Medfacilities GmbH, ein Tochterunternehmen der Universitätsklinik, geplant und errichtet. Auf fünf Geschossen werden den Forschern 3353 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Die Kosten für den Bau betragen 42 Millionen Euro, für die Ersteinrichtung kommen weitere 4,1 Millionen Euro hinzu. Zusätzlich soll ein 1,2 Millionen Euro teurer Massenspektrometer – damit kann die Masse und Häufigkeit elektrisch geladener Teilchen gemessen werden – im Gebäude untergebracht werden. Die Gesamtkosten betragen daher 47,3 Millionen Euro.

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Mit dem neuen Forschungsgebäude, werde die Uni Köln bundesweit eine führende Rolle in der Stoffwechselmedizin einnehmen, sagte eine Sprecherin der Hochschule.

In dem neuen Gebäude werde die Expertise der Wissenschaftler gebündelt. Zudem entstehe mit dem neuen Zentrum für Stoffwechselforschung und dem geplanten Ausbau des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung sowie der Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster für altersassoziierte Erkrankungen Cecad, dem Zentrum für Molekulare Medizin, dem Kölner Zentrum für Genomik und dem Zentrum für Klinische Studien will sich Köln werde ein neuer Life-Science-Campus.

„Großer Schritt für die Universität Köln als Forschungsstandort“

Als einen „Meilenstein“ für den Ausbau der Stoffwechselmedizin auf dem Kölner Campus, bezeichnete auch der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Köln, Thomas Krieg, die Förderung. „Dass es uns gelungen ist, den Neubau als einzigartiges interdisziplinäres Forschungsgebäude sicherzustellen, ist ein großer Schritt für die Universität Köln als Forschungsstandort.“ Man wolle grundlegende Stoffwechselprozesse verstehen, um später neue Therapien für mit dem Stoffwechsel zusammenhängende Erkrankungen auszutüfteln.

Zu den wichtigsten Stoffwechselerkrankungen gehört die Fettleibigkeit (Adipositas), die derzeit etwa 30 Prozent aller Menschen in Deutschland betrifft. Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert für 2030 eine Abnahme der durchschnittlichen Lebenserwartung als Folge von Adipositas und Übergewicht. Diese Erkrankungen ziehen Folgeerkrankungen wie etwa Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Krebs, Diabetes Typ 2 sowie verschiedener orthopädische und psychische Leiden nach sich. Etwa fünf Prozent aller Gesundheitsausgaben in den Industrieländern sind auf Adipositas zurückzuführen. In Deutschland verursachen sie Schäden in Höhe von etwa 30 Milliarden Euro jährlich.