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Unterrichtsausfall„Hitzefrei“ sieht an den Kölner Schulen ganz unterschiedlich aus

Lesezeit 3 Minuten

An vielen Kölner Schulen ist in dieser Woche früher Schluss.

  1. Bei den bevorstehenden Rekordtemperaturen dürfen zahlreiche Kölner Schüler auf einen Ausfall von Teilen des Unterrichts hoffen.
  2. Für „Hitzefrei“ gibt es allerdings keinen festgelegten Modus. Den wählt jede Schule selber.
  3. Wir haben uns die verschiedenen Modelle an Kölner Schulen einmal angesehen.

Köln – Bis auf 31 Grad kletterten die Temperaturen in Köln am Montag. Ab Mittwoch soll der Wettervorhersage nach die Hitzeanzeige auf dem Thermometer sogar noch weiter steigen, und auch der bislang für Abkühlung sorgende Wind bleibe demnach aus, Regen ist nicht angekündigt.

Zahlreiche Kölner Schüler dürfen angesichts der bevorstehenden Rekordtemperaturen auf einen Ausfall von Teilen des Unterrichts hoffen – entsprechende Planungen kündigten viele der städtischen Schulen auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag an.

Kurzstunden im AMG

In Absprache mit der Schulpflegschaft setzt etwa die Leitung des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Ehrenfeld für die 850 Schüler ein sogenanntes Kurzstundenmodell an. Laut Lehrerin Claudia Pigel dauern in den Räumen an der Ottostraße Unterrichtsstunden zunächst am Dienstag und Mittwoch komprimierte 30 statt der üblichen 45 Minuten. Für Schüler der Jahrgänge fünf bis zehn ist damit um 12.30 Uhr Schulschluss, die Oberstufe wird bis 14.30 Uhr unterrichtet.

Ähnlich geht die Leitung der Erzbischöflichen Liebfrauenschule (LFS) in Lindenthal vor, ein Gymnasium mit fünf Zügen. Der stellvertretende Schulleiter Tobias Montag informierte die Eltern am Montag, dass der Unterrichtstag nach der sechsten Stunde für die Sekundarstufe eins beendet wird. Eine Betreuung in der Schule sei trotzdem bis 15 Uhr gewährleistet. Am Donnerstag bietet die LFS an der Brucknerstraße für alle Stufenbereiche Kurzstunden an, der Unterricht ist damit auch hier um 13.45 Uhr beendet. Angesetzte Klassenarbeiten sollen aber in geplanter Länge durchgeführt werden.

27 Grad in den Klassenräumen

Welchen Modus für Hitzefrei eine Schule wählt und in welchem Umfang dieser umgesetzt wird ist in NRW Entscheidung der jeweiligen Schulleitung. Laut Schulgesetz muss die Temperatur dafür 27 Grad Celsius in den Klassenräumen erreichen. Bleibt die Temperatur unter 25 Grad, soll der Unterricht dagegen durchgeführt werden.

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Statt täglich die Thermometer abzulesen, haben sich die Leitungen der Gesamtschule in Holweide sowie der Rheinschule, einer Grundschule in Mülheim, die Wetter- und Temperaturvorhersagen für mehrere Tage als Indikator für Hitzefrei gegeben. „Wir haben riesige Fensterfronten zur Südseite hin, die Räume erhitzen sich schnell, das sind Erfahrungen, die bei der aktuellen Vorhersage schon vorab auch die Absprache mit den Eltern erleichtern“, sagt die Mülheimer Schulleiterin Irbit Ludwig.

Auch hier gibt es komprimierte Stunden, ab mittags ist frei. Aufgrund der unterschiedlichen Vorgaben bei der Aufsichtspflicht bieten sowohl die Mülheimer als auch die Holweider Schule für alle Kinder bis einschließlich Klasse fünf auch bei Hitzefrei die Betreuung im offenen Ganztag an.

Betreuungsabfrage per Mail

An der neuen Gesamtschule „Helios“ an der Borsigstraße werden die Eltern der Fünftklässler, die nur mit schriftlicher Genehmigung der Eltern Hitzefrei bekommen dürfen, vorab per E-Mail informiert. Über eine „Betreuungsabfrage“ sei dabei der stellvertretenden Schulleiterin Annika Engel zufolge für alle 110 Kinder der fünften Jahrgangsstufe geklärt worden, für welche Schüler Betreuungsbedarf bestehe.

Auch an der Ehrenfelder Schule sei in dieser Woche ein komprimierter Unterricht vorgesehen, der um 12.30 Uhr endet. „Wir bieten noch ein Mittagessen an“, sagt Engel, auch die Kantine sei auf die reduzierte Nachfrage vorab eingestellt.