Vandalismus in KölnAuf dem Ehrenfelder Neptunplatz herrscht ein Bild der Zerstörung
Ehrenfeld – Am Sonntagmorgen bot sich auf dem Neptunplatz ein Bild der Zerstörung: In der Nacht vom 9. auf den 10. Juli haben Unbekannte einzelne Sitzbänke aus ihrer Verankerung gerissen, zerstört und auf den Platz geworfen. Auch wurden weitere Sitzgelegenheiten demoliert, Holzvertäfelungen eingetreten und Latten aus den Sitzauflagen herausgetrennt.
Verein setzt sich für Verschönerung des Neptunplatzes in Köln ein
Für den „Adresse Neptunplatz e.V.“, der sich seit 2004 für die Gestaltung des Platzes einsetzt, ist dies der traurige Höhepunkt einer anhaltenden Verschandelung der Fläche: Bereits 2004 hat der Verein in Eigeninitiative erste Sitzgelegenheiten auf dem Platz aufgestellt, 2013 konnte der Verein die Erneuerung und feste Installation der damals temporären Sitzmöbel erreichen. Dabei wurde er mit Zehntausend Euro aus den Stadtverschönerungsmitteln und weiteren 18 000 Euro unterstützt, die er über private Sponsoren akquirieren konnte. Auch hat der Verein immer wieder Stadtteilfeste auf dem Neptunplatz ausgerichtet, etwa das populäre Fest zum Tanz in den Mai „Klau den Baum“, das Zusammenkommen zum „Stadtpicknick Platzmusik & Tafelfreuden“ und das Fußballturnier „3 gegen 3 - Ehrenball“.
Traurige Entwicklung auf dem beliebten Treffpunkt im Kölner Szenenviertel
Durch diese Aktionen, die neuen Sitzgelegenheiten und andere Verschönerungen, wie etwa Hochbeete, wurde der Neptunplatz mit den Jahren zu einem beliebten Treffpunkt im Veedel, wodurch aber leider auch die Vermüllung des Platzes anstieg, wie Charlotte Kalkowski und Gabriele Haanraats vom „Adresse Neptunplatz e.V.“ erzählen: „Der Vandalismus und die schnöde Rücksichtslosigkeit, anderen seinen Müll zu hinterlassen, hat extrem zugenommen“, erklären die beiden, „es wird Müll in allen Ecken hinterlassen, Essensreste, Dosen, Kippen in den Pflanzbeeten, verschmierte, beklebte Sitzbänke. Kronkorken und sonstiger Unrat werden gezielt in die Spalten der Holzbänke gesteckt, als wären die Sitzmöbel Mülleimer.“ Auch wurde die Glasfront der örtlichen Litfaßsäule „mehrmals demoliert“, erst wurde sie beschmiert, später sogar eingeschlagen.
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Täter nutzten mutmaßlich Werkzeuge
Durch die Zerstörung der Sitzbänke aber habe der Vandalismus auf dem Neptunplatz nun eine neue Dimension angenommen, welche den Verein sprachlos mache. Vor allem, weil sie mutmaßlich von mehreren Tätern und unter der Zuhilfenahme von Werkzeug erfolgt sein muss: „In die Bänke hatten Bürger und der Bezirk über viele Jahre Geld und viel Engagement gesteckt, um Lebensraum und Aufenthaltsqualität für alle zu gestalten“, so Kalkowski und Haanraats, „der Ort hatte als Platz zum Leben im öffentlichen Raum gewonnen.“ Wie die beiden weiter ausführen, sei der Vorfall am vergangenen Wochenende keine Lappalie: „Was hier gemacht wurde, ist eine Straftat mit massiver Sachbeschädigung in vierstelliger Höhe.“ (flo)
Der „Adresse Neptunplatz e.V.“ bittet deswegen um sachdienliche Hinweise: Wer in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli konkrete Beobachtungen auf dem Platz gemacht hat, wird gebeten, sich mit den entsprechenden Informationen per Mail an den Verein zu wenden. Die Hinweise sollen dann für weitere Ermittlungen an die Polizei weitergeleitet werden.